Im Stadtteil Musbach wartet man seit einigen Jahren auf ein Flurbereinigungsverfahen. Es wird wohl auch noch eine Weile dauern. Foto: Archiv: Schwark

Verfahren im Stadtgebiet Freudenstadt dauert noch geraume Zeit. Kritik von Musbachs Ortsvorsteher.

Freudenstadt - Die Stadt Freudenstadt will mit den noch anstehenden Flurbereinigungsverfahren auf ihrem Gemarkungsgebiet endlich vorankommen. Doch das wollen andere Städte und Gemeinden auch. Deshalb geht alles nur sehr langsam. Die Freie Wählervereinigung hatte in den Haushaltsberatungen den Antrag gestellt, die Verwaltung möge mit dem Amt für Flurneuordnung Verhandlungen aufnehmen, um den Stillstand bei der Flurneuordnung nach dem Schwarzwaldverfahren zu beenden. Die Leiterin der Flurneuordnungsstelle Freudenstadt/Calw/Rastatt, Silvia Helmstädter, war nun zu Gast im Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt (AIU) und berichtete über den Stand der Dinge.

"Ich würde gleich morgen anfangen, wenn’s nach mir ginge", betonte die Amtsleiterin. Doch leider geht es nicht nur nach ihr, denn das Amt hat ein großes Gebiet zu beackern und die Personaldecke wird immer dünner, wie sie erklärte.

Im Stadtgebiet Freudenstadt gibt es laut Helmstädter drei aktuelle Flurbereinigungsverfahren: Der Hochwasserschutz Freudenstadt/Wittlensweiler, der bereits seit einigen Jahren läuft, die Zusammenlegung Igelsberg/Zwieselberg, die kurz vor dem Abschluss steht, und die Zusammenlegung Dietersweiler/Kniebis, die sich noch im Anfangsstadium befindet. Die Schwarzwaldverfahren Grüntal/Wittlensweiler und Musbach stehen noch aus.

Wie Silvia Helmstädter hervorhob, stehen die noch ausstehenden Verfahren "ziemlich weit vorne, aber nicht ganz weit vorne". Die notwendige ökologische Voruntersuchung sei beantragt. Für Musbach werde gerade eine Bestandserhebung gemacht. Dies sei die Grundlage für weitere Schritte.

Oberbürgermeister Julian Osswald fragte nach dem Zeitpunkt, wann die Verfahren angeordnet werden können. "Nicht vor 2016", antwortete die Chefin der Flurneuordnungsstelle. "Da glaube ich nicht wirklich dran", entgegnete der OB skeptisch.

Musbachs Ortsvorsteher Günter Züfle meldete sich zu Wort und kritisierte, dass die Flurneuordnungsstelle vom ursprünglichen Plan abgewichen sei, das Verfahren für Musbach im Anschluss an Igelsberg anzugehen. "Jetzt hängen wir am Schwanz", meinte er. Gleichzeitig machte er deutlich, dass es auf Musbacher Gemarkung erhebliche Probleme mit der Waldbewirtschaftung wegen fehlender Wald- und Feldwege gebe. Züfle befürchtete, dass es noch lange dauern könnte, bis sich was tut. Im fehle das Verständnis dafür, dass "alles durcheinander geworfen" wurde. Bürgermeister Gerhard Link meinte zu Züfles Kritik, dass die Reihenfolge 2006/2007 umgeworfen worden sei. Dazu habe es im Gemeinderat auch einen Beschluss gegeben.

Gemeinderat Willi Armbruster (CDU) bemängelte, dass Freudenstadt viel zu spät in die Flurneuordnung eingestiegen sei, "sonst wären wir heute weiter". Gleichzeitig gab er an Silvia Helmstädter gerichtet seiner Hoffnung Ausdruck, dass alle Verfahren bis 2020 fertig sind. Doch die Leiterin der Flurneuordnungsstelle meinte dazu lediglich: "Das klappt nicht."