Heimat- und Museumsverein zieht Bilanz / Ausstellung im Juli

Von Tina Eberhardt Freudenstadt. Fast 10 000 Besucher haben im vergangenen Jahr das neu konzipierte Museum im Stadthaus besucht. Für den Heimat- und Museumsverein Grund, bei seiner Hauptversammlung ein positives Fazit zu ziehen. Zahlreiche Exponate waren dem Verein für seine Arbeit zugegangen, berichtete Peter Glitza, der den Bericht für den erkrankten Vorsitzenden Alt-Oberbürgermeister Erwin Reichert vortrug. Darunter befanden sich viele Gemälde, aus denen der Verein im Herbst die Ausstellung "Das Quadrat" zusammenstellen möchte. Auch mit der Dauerausstellung ist der Verein noch längst nicht am Ende seiner Vorhaben angelangt. Im Dachgeschoss soll die Geschichte des Landkreises aufgearbeitet und zusätzlich zu den bereits bestehenden Elementen präsentiert werden. Am 23. Juli ist die Eröffnung der Ausstellung 40 Jahre Landkreis vorgesehen.

"Wenn man im Dachgeschoss den alten und neuen Zustand vergleicht, ist das ein Quantensprung", lobte Bürgermeister Gerhard Link die Arbeit des Vereins. Doch nicht nur der jüngeren Stadtgeschichte widmet sich der Verein. Mit Unterstützung von Volksbank, Stadt und Landkreis ist es gelungen, einen halben Ausbeutetaler von 1609 aus Christophstaler Silber zu erwerben.

Die Erweiterung der Ausstellung forderte denn auch ihren finanziellen Tribut. 25 000 Euro investierte der Verein im vergangenen Jahr in den Betrieb, 19 000 Euro konnten an Einnahmen erwirtschaftet werden. Neu im Angebot ist eine geführte Museumstour, die in Zusammenarbeit mit der Freudenstadt Tourismus freitags ab 14 Uhr angeboten wird.

Einzig die Mitgliederzahl macht dem Verein etwas Sorge. Und das Thema Fledermäuse im Bergwerk. Bei ersterem steht der Verein machtlos der demografischen Entwicklung gegenüber. Derzeit engagieren sich 130 Personen im Verein, doch der Nachwuchs bleibe leider aus, bedauerte Peter Glitza. "Es ist dasselbe wie in jedem Verein", meint er.

Wenig besser sehen die Heimatpfleger ihre Einflusschancen aber auch in Sachen Fledermäuse im Bergwerk. Die geflügelten Pelztiere haben sich laut Naturschutzbehörde vor Jahren ein Domizil in den alten Gängen und Stollen geschaffen – was zu strengen Auflagen führte. "Ich habe aber noch keine gesehen", schmunzelte Bürgermeister Gerhard Link. Der Verein sieht die Fledermauspopulation als nicht erwiesen an. Doch um die Auflagen zu lockern, ist der Gegenteilbeweis zu erbringen. Bis dahin muss die Anlage aus artenschutzrechtlichen Gründen über lange Perioden im Jahr geschlossen bleiben – unter anderem während der Sommerurlaubszeit. Bislang habe der Fledermausbeauftragte der Naturschutzbehörde nicht mit sich reden lassen, bedauerte stellvertretender Vorsitzender Jürgen Schnurr. Gerhard Link bot dem Verein deshalb die Unterstützung der Stadt an. Gemeinsam möchte man versuchen, für die strengen Sperrauflagen eine Lockerung zu erzielen. Immerhin nutzten im vergangenen Jahr knapp 1500 Besucher die Gelegenheit, in die alten Schürfgänge unter Freudenstadts Oberfläche hinabzuklettern.