Schüler des Tablet-Projekts der Heinrich-Schickhardt-Schule mit ihren Geräten. Foto: Heinrich-Schickhardt-Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Tablets ersetzen in der Heinrich-Schickhardt-Schule Arbeitshefte / Neue Möglichkeiten

Die Schüler der Projektklassen der Heinrich-Schickhardt-Schule in Freudenstadt gehören zur ersten Generation, die bis zum Abitur mit den Tablets arbeiten und experimentieren darf.

Freudenstadt. Seit dem Schuljahr 2014/15 gibt es an der Heinrich-Schickhardt- Schule (HSS) Tablets für die Schüler der Projektklassen, die vom Landkreis Freudenstadt als Schulträger finanziert werden. Die HSS testet mit ihren Tabletklassen, ob und welchen pädagogischen Mehrwert die Tablet-PCs insbesondere vor dem Hintergrund eines individualisierten Unterrichts haben.

Seit diesem Schuljahr werden an der HSS fünf Berufsschulklassen und vier Klassen im Technischen Gymnasium mit Hilfe der Tablets unterrichtet. Damit sind mittlerweile auch viele Lehrkräfte in den Umgang mit Tablets im Unterricht eingebunden worden. Durch schulinterne Fortbildungen wurde versucht, auf alle Bedürfnisse einzugehen, sodass jede der betroffenen Lehrkräfte mindestens die Grundlagen im Umgang mit den Tablets im Unterricht anwenden kann.

"Die Erfahrungen der vergangenen Jahre belegen für uns den positiven Effekt der Geräte, zum Beispiel was Lernmotivation und die Unterrichtsgestaltung angeht", so die Projektleitung. Auch die Betriebe forderten vermehrt den kompetenten Umgang mit digitalen Geräten, der durch den Gebrauch als Lernwerkzeug in der Schule bereits gefördert werden könne, betont die Schule. Bereits in der ersten Woche erhielten die Schüler der neuen Eingangsklassen des Technischen Gymnasiums und der Berufsschulklassen die neuen Lernwerkzeuge.

Das Lehrerteam der Schule zeigte den Klassen die bedeutendsten Funktionen der Geräte und die mit den digitalen Lernhilfen verbundenen Regeln. So wurden die Schüler in kleinen Schritten auch in das Programm eingewiesen, das ab sofort ihre klassischen Arbeitshefte ersetzt. Durch die neuen Möglichkeiten könnten jedoch auch neue Herausforderungen entstehen, merkte die Projektleitung an.

Individueller Stundenplan auf den Endgeräten

Damit die neuen Klassen sich dieser Herausforderungen bewusst sind und damit umzugehen lernen, wurden ihnen Workshops zu den Themen Datenschutz, Urheberrecht und Glaubwürdigkeit von digitalen Medien angeboten. Mit dem digitalen Klassenbuch erhielten die einzelnen Schüler zudem ihren individuellen Stundenplan auf alle mobilen Endgeräte und einen Überblick in alle klassenorganisatorischen Informationen.

Ab der zweiten Schulwoche startete dann auch für die zwei neuen TG-Klassen und für die drei neuen Berufsschulklassen der digitale Unterrichtsalltag. Durch eine Cloud wird das vernetzte Arbeiten ermöglicht. Dadurch können unter anderem Präsentationen in der Schule auf dem Tablet angefangen werden und unterwegs auf dem Handy oder Zuhause auf dem PC oder dem Tablet bearbeitet werden. Auch die Zusammenarbeit in Echtzeit an einem Dokument oder der schnelle Austausch von Dateien wird durch das vernetzte Arbeiten ermöglicht und soll die Kooperation fördern.

Mithilfe des digitalen Stifts für das Tablet wird nicht nur das Schreibgefühl weiter gefördert, es können dadurch auch angefertigte Aufschriebe zu jeder Zeit ordentlich korrigiert werden. Über die in der HSS in jedem Raum vorhandenen vernetzten Beamer kann der Lehrer Aufschriebe statt auf der Tafel über den Beamer zeigen und auch die Schüler können sich von ihren Plätzen aus mit dem Beamer zum Beispiel für die Hausaufgabennachbearbeitung verbinden und gemeinsam Korrekturen vornehmen. Fachspezifische Programme können zudem die Unterrichtsinhalte anschaulicher gestalten. Auf der Homepage der Heinrich-Schickhardt-Schule (www.hss.fds-schule.de) stellen Schüler und Lehrer unter dem Punkt "Homepage-Tabletprojekt" den digitalen Unterrichtsalltag multimedial vor.

"Wir freuen uns darauf, wenn wir endlich auch Prüfungen am Tablet ablegen dürfen, um zu zeigen, dass wir Fähigkeiten erworben haben, die auf Papier nicht erfasst werden können", meint eine Schülerin. Die HSS sei stolz auf ihre Vorreiterrolle in Sachen digitaler Zukunft, die genutzten technischen Innovationen im Unterricht sowie auf ihr Kollegium, das sich für die digitale Zukunft offen zeige, so die Schulleitung.