Wirtschaft: Arbeitslosigkeit in der Region sinkt im November weiter / Fachkräftemarkt offenbar leer gefegt
Die Arbeitslosigkeit in der Region Nordschwarzwald sank im November unter die 11 000er-Marke. Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 3,3 Prozent.
Region. Dies vermeldete die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim am Donnerstag. Demnach ging die Arbeitslosenquote von Oktober auf November weiter zurück. Mitte November waren 10 916 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 322 (2,9 Prozent) weniger als im Oktober und 1126 oder 9,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – ging innerhalb der letzten vier Wochen um 0,1 auf 3,3 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,7 Prozent.
Chancen für Behinderte
"Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald setzt sich fort. Neben der guten Konjunktur hat auch die milde Witterung die Entwicklung positiv beeinflusst. Erstmals seit Oktober 1992 ist die Zahl der Arbeitslosen wieder unter die Marke von 11000 gesunken", so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe wieder zugenommen. Betriebe und Verwaltungen meldeten im November 1425 zu besetzende Arbeitsplätze, 57 oder 4,2 Prozent mehr als im Vormonat und 207 oder 17,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Für deren Besetzung sind laut der Agenturchefin allerdings zunehmend größere Anstrengungen notwendig. "Insbesondere in Bezug auf Qualifikation, aber auch Arbeitszeit und Arbeitsort, passen Angebot und Nachfrage oft nicht zusammen", so Lehmann. Umso mehr freue sie sich, dass die strategische Ausrichtung erfolgreich sei: Mit individueller Beratung und einer Fokussierung auf betriebsnahe Qualifizierungen sei es der Agentur gelungen, zu einer weiteren Reduzierung der Arbeitslosigkeit beizutragen.
Als besonders positiv bewertet sie, dass die Arbeitslosigkeit der schwerbehinderten und langzeitarbeitslosen Menschen überdurchschnittlich stark gesunken sei. "Gleichzeitig konnten wir Unternehmen auf diesem Weg dringend benötigte Arbeitskräfte vermitteln", so Lehmann. Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vorjahr bei allen Personengruppen zurückgegangen, besonders deutlich bei den 15- bis unter 25-Jährigen (907, minus 14,9 Prozent). Auch bei den Älteren ab 50 Jahren sei die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 222 (5,4 Prozent) gesunken. 3907 oder 35,8 Prozent aller Arbeitslosen war 50 Jahre und älter.
Da die Auswahl an jüngeren Fachkräften abnehme, seien die Betriebe zunehmend offen für die Beschäftigung älterer Mitarbeiter. Gleiches gelte für Schwerbehinderte.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) waren im November 4899 Männer und Frauen arbeitslos, 163 oder 3,2 Prozent weniger als im Vormonat und 484 oder 9,0 Prozent weniger als im November 2016. Im Bereich der Grundsicherung (Hartz IV) gab es 6017 Arbeitslose, 159 oder 2,6 Prozent weniger als im Oktober und 642 oder 9,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 2,5 Prozent den besten Wert. Es folgen Calw mit 2,7 Prozent, Nagold, Freudenstadt und Horb mit jeweils 2,8 Prozent sowie Bad Wildbad und Pforzheim mit je 3,9 Prozent. Im Enzkreis liegt die Quote bei 2,4 Prozent, im Stadtkreis Pforzheim bei 5,7 Prozent.
Im Landkreis Freudenstadt bleibt die Quote unverändert bei 2,8 Prozent. Insgesamt waren 1922 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, davon 1027 (53,4 Prozent) in der Grundsicherung. Aktuell sind 1321 offene Stellenangebote im Bestand der Agentur, 64 oder 5,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.