Mit einem Verbot von Feuerwerken wie hier beim Stadtfest befasst sich der Freudenstädter Gemeinderat. Foto: Schwark

Gemeinderat diskutiert über Verbot von Pyrotechnik. Verwaltung prüft Möglichkeiten.

Freudenstadt - So einfach könne der Gemeinderat das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester und bei anderen Gelegenheiten in der Stadt nicht verbieten. Das machte Oberbürgermeister Julian Osswald in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich.

Thema waren Anträge der SPD- und der FWV/FDP-Fraktion. Die SPD hatte gefordert, dass die Verwaltung die "Silvesterböllerei" im Rahmen der Gestaltungssatzung im heilklimatischen Kurort untersagt. Darüber hinaus solle Freudenstadt Tourismus nach Alternativen für das Feuerwerk beim Sommernachtsfest suchen. Die FWV/FDP-Fraktion hatte beantragt, dass die Stadt bei allen Veranstaltungen auf Feuerwerk verzichtet und die Verwaltung prüft, wie ein Verbot von Feuerwerken in der Stadt durchgesetzt werden kann. Beide Fraktionen argumentierten mit den erhöhten Feinstaubwerten nach einem Feuerwerk.

Feinstaub in Freudenstadt vor allem vom Holzbrand

Christoph Gerber, der Leiter des Baurechts- und Ordnungsamts, und Osswald brachten bei dem Thema auch eine Bürgerbefragung ins Spiel. "Wahrscheinlich nur, weil Sie glauben, dass die Bürger für die Böllerei sind", kommentierte Eberhard Haug, der Vorsitzende der SPD-Fraktion, das Vorhaben. Er führte auch die Tiere an, die unter dem Krach an Silvester besonders leiden würden.

Michael Kaltenbach (FWV/FDP) forderte angesichts der Klima-Demonstrationen eine Schüler-Umfrage, um herauszufinden, wie sehr die Schüler böllern wollen. Es würden alle befragt werden, entgegnete Osswald. Und Stefan Langrehr (CDU) erklärte Kaltenbach, dass es den Jugendlichen vor allem um CO2 gehe. Er sprach sich gegen ein Verbot aus. Der Feinstaub in Freudenstadt komme vor allem vom Holzbrand.

Alternativen suchen

Albrecht Ortmann von der Bürgeraktion wollte der Argumentation Osswalds, die Stadt könne das Böllern nicht einfach verbieten, nicht glauben – angesichts des Lärms, der Feinstaubbelastung und des Mülls durch die Böllerei. Ein Verbot von Feuerwerk könnte unter anderem in die Berufsfreiheit eines Pyrotechnikers eingreifen, machte hingegen Gerber geltend. Außerdem müsse ein Verbot auch durchgesetzt werden, betonte Osswald.

Am Ende einigte sich das Gremium darauf, dass Freudenstadt Tourismus Alternativen für ein Feuerwerk prüft und im Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales vorstellt. Des Weiteren prüft die Verwaltung Möglichkeiten, das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester und unter dem Jahr in der Stadt zu verbieten. Darüber hinaus soll es eine Bürgerbeteiligung zu dem Thema geben.

Im Februar will die Verwaltung Einzelheiten nennen.