Luftige Aussichten haben die Maschinisten von der Drehleiter aus. Foto: Schwark

Sicherheit: Beim Tag der offenen Tür neue Drehleiter übergeben. Oberbürgermeister lobt Engagement.

Freudenstadt - Viele Besucher sind zum Tag der offenen Tür der Feuerwehr Freudenstadt gekommen. Dabei wurde offiziell die neue Drehleiter DLAK 23/12 an die Abteilung übergeben.

 

Damit kann die Freudenstädter Wehr als eine der ersten auf eine spezielle Korbtechnik zurückgreifen. Beim Tag der offenen Tür wurden insgesamt 15 Fahrzeuge der Abteilung präsentiert.

Während im vorigen Jahr bei der Übergabe des HLF und ELW 2 Dauerregen und Sturm vorherrschten, lockerte die Wolkendecke nach und nach auf und es blieb trocken. Neben einer Hüpfburg wurde den Kindern auch eine Spielstraße mit feuerwehrtechnischen Elementen geboten. Die Jugendfeuerwehr verkaufte Waffeln und stellte sich mit einer Bilderschau vor.

Das Essen wurde in der Feuerwehrküche zubereitet, auch Kaffee und Kuchen gab es. Gut 50 Aktive und 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr hatten allerlei zu tun, um die Gäste zu bewirten. Vom Besucheraufkommen waren Stadtbrandmeister Florian Möhrle und Abteilungskommandant Tom Anger begeistert. Stadtbrandmeister Möhrle begrüßte unter den Ehrengästen auch Franz Wittich, den stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands.

In seinem Grußwort erläuterte Jürgen Theuring von der Firma Rosenbauer die hochmoderne Drehleiter. Er lobte die angenehme Zusammenarbeit mit der Wehr und Stadtbrandmeister Möhrle. Acht Maschinisten erhielten bei Rosenbauer in Karlsruhe eine zweitägige Ausbildung, die dabei in 14 Stunden ihre Einweisung für die Drehleiter absolvierten. Neben einem Scheck zur Jugendförderung übergab Theuring ein Modell der neuen Drehleiter an Osswald.

Stadt hat 2,5 Millionen Euro investiert

Den Schlüssel für das Fahrgestell überreichte Reiner Knödler von der Daimler AG. Das moderne Fahrgestell der 16-Tonnen-Klasse solle der Allgemeinheit dienen und zur Rettung von Personen aus schwierigen Lagen beitragen, sagte Knödler. Kurt Möhrle von der Möhrle AG übergab den symbolischen Schlüssel an Anger. Oberbürgermeister Julian Osswald freut sich über die vielen technischen Möglichkeiten des Fahrzeugs. Mit der neuen DLAK 23/12 erhalte die Wehr ein Fahrzeug der neusten Art. Dafür wurden 615 000 Euro investiert, Kreis und Land hätten insgesamt 355 000 Euro als Zuschuss beigesteuert. In den vergangenen Jahren habe die Stadt mehr als 2,5 Millionen Euro in die Feuerwehr investiert.

Osswald sprach der heimischen Wehr seinen Dank für ihr großes Engagement, den Ausbildungsstand und die gute Jugendarbeit aus. Auch den Familien gebühre Dank, dass sie die Leidenschaft ihrer Partner für die Feuerwehr unterstützten. Osswald lobte auch Bürgermeister Gerhard Link, Ehrenstadtbrandmeister Bernhard Schmieg und Christoph Gerber, die die Anträge vorbildlich abgewickelt hätten.

Gefühl wie in einem Flugzeugcockpit

Kreisbrandmeister Frank Jahraus überbrachte Grüße von Landrat Klaus Michael Rückert und den Feuerwehren im Landkreis Freudenstadt. Die alte Drehleiter habe bei vielen Einsätzen treu ihren Dienst geleistet. Die Technik des neuen Fahrzeuges sei hochmodern. Der Fahrer sehe sich mehr in einem Flugzeugcockpit als in einem Lastwagen, sagte Jahraus. Die Motorleistung übersteige um mehr als 70 PS die des vorigen Fahrzeugs. Mit der neuen Drehleiter könne in Höhen bis zu 30 Meter gearbeitet werden. Auch sei durch eine ausgereifte Technik eine Menschenrettung unterhalb des eigenen Niveaus möglich.

Die Feuerwehr Freudenstadt gehe in der Ausstattung und Ausrüstung einen modernen Weg, der das Erscheinungsbild entscheidend verändern wird. Dies sei für die Sicherheit der Bürger erforderlich, zweckmäßig und notwendig, sagte Jahraus. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Uwe Stierlen von der evangelischen Martinskirche dem neuen DLAK 23/12.

Nun heißt es für die Freudenstädter Wehr "Üben, üben, üben". 20 weitere Maschinisten werden vor Ort ausgebildet. Anfang Juni soll die neue Drehleiter dann ihren Einsatz aufnehmen und im September ist nochmals ein zweitägiges Training mit der Firma Rosenbauer geplant. Und wenn alles optimal laufe, könnte im Jahr 2017 das alte LF 16 – wieder am 1. Mai – durch das neue LF 10 ersetzt werden, zeigt sich Stadtbrandmeister Möhrle optimistisch.