Digital erfolgreich: die Mitarbeiter der Übungsfirma Flash bei der Arbeit. Foto: ESS Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Übungsfirma der Eduard-Spranger-Schule stellt Messe auf die Beine

Aus der Not eine Tugend gemacht hat die Übungsfirma Flash der Eduard-Spranger-Schule (ESS) in Freudenstadt. Wegen Corona verlegte sie ihre Geschäfte ins Internet.

Kreis Freudenstadt. Dass der Fernlernunterricht auch Chancen und neue Möglichkeiten aufzeigt, beweist das Schulprojekt der ESS, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule. "Flash", die fiktiv Produkte im deutschen Übungsfirmenring verwaltet, verkauft und präsentiert, fahre normalerweise jedes Jahr zu einer großen Übungsfirmenmesse nach Pforzheim. Dort präsentieren die Schüler ihre Übungsfirma, führen Verkaufsgespräche und tätigen auch selbst Einkäufe.

Wegen der Pandemie konnte die Flash GmbH keine Messe mit 1000 Teilnehmern besuchen, Alternativen mussten also her, so die ESS weiter. Die Lehrerinnen Thoma und Spissinger suchten Alternativen, bildeten sich fort und entschieden sich, die "Messe digital" ins Leben zu rufen.

Die Organisatoren seien auf dem Weg dahin vor einigen Herausforderungen gestanden. Besprechungen und Planungen konnten mit den Jugendlichen nur online stattfinden. Der Messeauftritt musste durch einen interaktiven Messestand ersetzt werden. Dabei hätten Schüler ihre Kompetenzen erweitert. Sie lernten, mit einem Bildbearbeitungsprogramm einen Messestand zu gestalten, Kontaktwerkzeuge in den Messestand einzubinden, wie ein digitales Kaufhaus funktioniert und wie man eine Organisation über den PC steuern kann. Zur Unterstützung der Verkaufsgespräche seien im Vorfeld zur Messe Präsentationen zu den Produkten erstellt, Videos aufgenommen, ein Messekatalog gestaltet und der richtige Umgang im digitalen Verkaufsgespräch geübt worden.

Auftragsbücher sind voll

Die Messe öffnete eine Woche lange für Besucher und Mitarbeiter aller Übungsfirmen ihre digitale Pforte. Per Chat, Webshop und Videotelefonie sei es möglich gewesen, Waren einzukaufen. Eine neue Herausforderung sei es gewesen, Verkaufsgespräche über den Computer zu führen.

Die digitale Messe sei jedoch ein Erfolg gewesen, die Verkäufer seien zu Höchstleistung aufgelaufen. Sie hätten Überstunden geleistet und sehr viele Produkte verkauft. Am Ende der Woche seien die Auftragsbücher voll gewesen. Durch eine klare interne Struktur sei es möglich gewesen, die einzelnen Schritte der Auftragsbearbeitung schnell abzuwickeln. Einige Kunden, die zu Beginn der Woche eingekauft hatten, hätten bereits drei Tage später die virtuelle Rechnung und Lieferscheine geschickt bekommen. Die Arbeit habe sich gelohnt.

Fazit von Lehrkräften und Schulleitung: Es sei schön zu sehen, dass Schüler auch in schwierigen Zeiten die Herausforderungen annehmen, Neues wagen und sehen, dass aus jeder Schwierigkeit etwas tolles Erschaffen werden kann, wenn man mutig ist und sich nicht von Mehrarbeit abschrecken lässt.