Dass es geordnet viel schneller in den Bus geht, lernten die Grundschüler in Wittlensweiler. Foto: Polizei

Knapp 100 Kinder geschult. Erst aus fünf Metern wieder gänzlich sichtbar.

Freudenstadt - 46 Fünftklässler der Falkenrealschule und 49 Erstklässler der Forchenkopfschule haben vom Polizeipräsidium Tuttlingen und dem Busunternehmen Katz Busschul-Unterricht bekommen.

Die Fünftklässler wurden mit dem Bus an der Realschule abgeholt und fuhren zum Betriebsgelände der Firma Katz. Dort war eine Bushaltestelle mit Pylonen markiert.

Die Schüler durften an dieser Haltestelle einmal mit Schubsen und Drängeln in den Bus einsteigen, wie es vielerorts zu beobachten ist, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.

Ohne Drängeln geht’s viel schneller

Danach wurde besprochen, wie man es richtig macht, und auch gleich geübt. Die Schüler waren erstaunt, dass es ohne Drängeln und geordnet sogar schneller ging. "Und vor allem gefahrloser. Keiner wurde eingeklemmt, niemand tat sich weh", ergänzte Matthias Klumpp vom Referat Prävention am Polizeipräsidium Tuttlingen.

Das Programm beinhaltete viele gefährliche Situationen, die sich beim Busfahren ergeben können. Dabei sei der Bus das sicherste Verkehrsmittel im öffentlichen Verkehrsraum. Unfälle passierten meist durch gefährliches Verhalten beim Ein- und Aussteigen oder beim Warten an der Haltestelle.

Ein weiteres Element war das Sichtfeld des Busfahrers. Ein Schüler pro Gruppe durfte sich auf den Fahrersitz setzen und einmal selbst erleben, wie ein zweiter Schüler vor oder hinter dem Bus verschwindet. Erst in fünf Metern Entfernung konnte er seinen Mitschüler wieder von Kopf bis Fuß erkennen.

Auch Vandalismus ist Thema

"Der Busfahrer kann euch nicht sehen, weder vor dem Bus noch hinter dem Bus. Bitte geht erst über die Straße, wenn der Bus weg ist", sagte Busfahrer Andreas Dürr. Das Vorzeigen der Fahrkarten wurde ebenso angesprochen wie die Noteinrichtungen und Vandalismus im Bus. Ludwig Blum, Geschäftsführer der Firma Katz, sagte, dass die Firma im laufenden Jahr 12 000 Euro für Reparaturen ausgegeben habe.

Für die Falken-Realschule fand dieses Programm zum dritten Mal statt. An der Grundschule Wittlensweiler ist das Busschulprogramm bereits seit vielen Jahren Standard – auch wegen der zahlreichen Schüler, die mit dem Bus von den umliegenden Teilorten zur Schule kommen. Polizei und Busunternehmen erhoffen sich von der Aktion, dass durch solche Busschulungen die Vandalismusschäden abnehmen und das Busfahren noch ein Stück sicherer wird.