Siegfried Haas legt mit seinem E-Bike pro Jahr etwa 4000 Kilometer zurück.Foto: Reimer Foto: Schwarzwälder Bote

Interview: Siegfried Haas ist mit 75 Jahren jede Woche auf Strecke / Für Einsteiger ist das Murgtal ideal

Freudenstadt. Fahrradfahren liegt voll im Trend. Besonders mit E-Bikes sind immer mehr Radler unterwegs. Siegfried Haas (75) aus Freudenstadt ist einer von ihnen. Im Jahr spult er mehrere tausend Kilometer in ganz Deutschland ab. Im Interview spricht er über seine Lieblingsrouten und gibt Tipps für Anfänger.

Welche der fünf vorgeschlagenen Routen ist Ihre Lieblingstour – und warum?

Die Route Nummer zwei ist meine Lieblingstour. Hornberg und das Gutachtal gefallen mir sehr gut. Die Landschaft, die Radwege und die Einkehrmöglichkeiten sind dort toll.

Muss man sich gut auskennen für die Touren, und wie sind die Wege?

Die Radwege sind sehr gut ausgeschildert. Ein Handy dabeizuhaben mit Navigation, ist aber mit Sicherheit nicht verkehrt. Auch die Wege sind sehr gut. 90 Prozent sind asphaltiert, würde ich sagen.

Fahren Sie meistens alleine oder sind Sie in der Gruppe unterwegs?

Wir sind eine Gruppe von meistens acht bis zehn Radlern. Wir gehen schon jahrelang immer mittwochs fahren. Wir sind alle Rentner und haben deshalb viel Zeit dafür. Oft geht es dann schon morgens um 10 Uhr los, mittags machen wir dann eine kleine Pause und gehen einkehren.

Wie viele Kilometer sind Sie im Jahr ungefähr unterwegs?

Letztes Jahr waren es ungefähr 4000 Kilometer.

Das ist eine beachtliche Strecke. Legen Sie diese dann allein mit Muskelkraft zurück, oder fahren Sie mit dem E-Bike?

Ich fahre jetzt seit zwei Jahren E-Bike. Bei uns in der Gruppe hat die Umstellung vor zehn Jahren angefangen, nach und nach hat sich jeder ein Rad mit Unterstützung geholt. Mittlerweile fahren wir alle mit dem E-Bike.

Haben Sie ein paar Tipps für Radfahrer, die noch nicht so erfahren sind wie Sie?

Für Einsteiger würde ich die Tour von Freudenstadt ins Murgtal empfehlen. Da hat man jederzeit die Möglichkeit mit der S-Bahn zurückzufahren, sie hat einen guten Anschluss. Auch bei unsicherem Wetter ist diese Tour zu empfehlen, da man immer auf die S-Bahn ausweichen kann.

Das klingt richtig gut. Gibt es eine besondere Strecke, die Sie gerne noch mit dem Fahrrad zurücklegen wollen?

Wir planen gerade eine Tour an den Gardasee. Das ist immer ganz schön aufwendig. Man muss planen, wie man hinkommt, wo man übernachtet und was man alles an Gepäck mitnehmen muss. Wir haben auch schon mal eine Bodenseerundfahrt mit Übernachtung gemacht. Und im Winter gehen wir übrigens statt radfahren wandern – mit Kegeln und anderen Aktivitäten.   Die Fragen stellte Klara Faiß

 Murgtalradweg nach Forbach und Gaggenau: Bei Gaggenau in Richtung Bad Rotenfels-Winkel; auf der Höhe nach Malsch. Einkehr am alten Bahnhof. Dort ist ein schöner kleiner Biergarten mit eigener Brauerei. Zurück führt der Weg über Kuppenheim, Gaggenau und Gernsbach nach Forbach. Zurück mit der S-Bahn. Leichte Radtour, etwa 50 bis 60 Kilometer.

 Von Freudenstadt nach Schenkenzell (eventuell mit der Bahn) und weiter auf dem Radweg nach Schiltach. In Schiltach den Radweg Richtung Schramberg nehmen und nach etwa fünf Kilometern rechts ab zur Hinterholzstube fahren und von dort rund sechs Kilometer weiter zur Heuwiese. Dann geht es weiter Richtung Hornberg und ins Gutachtal bis nach Schenkenzell. Zurück kann man den Weg mit der S-Bahn nehmen. Mittelschwere Radtour, etwa 50 bis 60 Kilometer.

 Freudenstadt nach Haslach über Zwieselberg und Rippoldsau auf dem Radweg und auf der Straße nach Wolfach. Vom Wolftal-Radweg über Hausach nach Haslach zum Biergarten am See. Zurück mit dem Rad. Leichte bis mittelschwere Radtour, etwa 70 Kilometer.

 Rundtour Freudenstadt- Kniebis bis Zuflucht. Schöne Abfahrt nach Buhlbach und Mitteltal. Über Baiersbronn kann man dann den Weg zurück nach Freudenstadt nehmen. Mittelschwere Rundtour, etwa 55 Kilometer.

 Murgtalradweg nach Rastatt: Von Freudenstadt nach Forbach (eventuell mit S-Bahn). Weiter nach Gernsbach und Gaggenau-Kuppenheim. In Kuppenheim abbiegen in Richtung Rastatt. Zurück mit dem Rad bis Gernsbach und eventuell Zug nach Freudenstadt. Leichte bis mittelschwere Tour, 50 bis 60 Kilometer