Politik und Wirtschaft im Energie-Dialog bei der Firma Schmid: (von links) Oberbürgermeister Julian Osswald, IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler, Geschäftsführer Christian Schmid, die Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und Hans-Joachim Fuchtel sowie die CDU-Stadträte Carola Broermann und Andreas Bombel Foto: Schwarzwälder-Bote

Staatssekretär führt CDU-Energieexperten zur Schmid Group / MdB Jung von innovativem Unternehmer begeistert

Freudenstadt. Der parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung ist ein noch junges Gremium des Deutschen Bundestags. Was dessen Vorsitzender Andreas Jung in Freudenstadt erfuhr, ließ den Bundestagsabgeordneten aufhorchen.Auf Initiative seines Fraktionskollegen Hans-Joachim Fuchtel traf Jung auf den Geschäftsführer der Schmid Group. Große Konzerne klopfen bei Christian Schmid an, weil die Unternehmensgruppe ihrem Ziel, neben ihrem Kerngeschäft ein Stromspeichermedium für Privathaushalte auf den Markt zu bringen, ein deutliches Stück näher gekommen ist.

 

Auf seiner Energietour durch den Nordschwarzwald mache er die Erfahrung, dass noch viele Themen aufgearbeitet werden müssten. Die Schmid Group habe mit 2800 Mitarbeitern weltweit eine Größenordnung, in der man kompetente Ansprechpartner auf Bundesebene brauche, betonte Fuchtel. Deshalb habe er gezielt die beiden Energieexperten aus Politik und Wirtschaft zusammengeführt.

Andreas Jung, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Konstanz, eröffnete Christian Schmid die Möglichkeit, mit Norbert Röttgen, dem Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ins Gespräch zu kommen. Eine Kooperation könne er sich außerdem in der Öko- Schiffsregion Bodensee vorstellen, wo ein batteriebetriebener Fährbetrieb getestet wird.

Die Photovoltaik-Branche brauche wieder überschaubare Rahmenbedingungen, die Elektromobilität benötige stärkere Anreize, so der Abgeordnete. Entscheidend für die Elektromobilität sei die Speicherfrage, weshalb er den Entwicklungen der Schmid Group große Bedeutung beimesse, hob Jung hervor. Unternehmern im Nordschwarzwald riet der Unionspolitiker, ihre Erwartungen an die Politik klar zu formulieren und den Zugang zur Bundesregierung über Hans-Joachim Fuchtel zu nutzen.

Christian Schmid sieht in der Photovoltaik ein enormes Entwicklungspotenzial in den nächsten 15 Jahren. Die Zellen würden effektiver. Allerdings werde der Stromverkauf weit lukrativer sein als das Modulgeschäft. Hier dürften die deutschen Stromkonzerne nicht den Anschluss verpassen. "Wir müssen aufpassen, nicht von der Ölabhängigkeit in die Photovoltaik-Abhängigkeit der Chinesen zu geraten." Christian Schmid: "Wenn wir in Deutschland vorankommen wollen, brauchen wir einen Innovationsvorsprung und dürfen den Entwicklungen anderer nicht hinterher laufen."

Für den Aufbau eines Energie-Netzwerkes sprach sich der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, Martin Keppler, aus. CDU-Stadträtin Carola Broermann betonte, dass sich die Politik noch enger mit der Industrie verzahnen müsse, damit die Synergieeffekte größer werden.