Eine fulminante Premiere gab das neue "The Happy Town’s/Tones Brass Ensemble" unter der Leitung von Christian Pöndl. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Gelungene Premiere für neu gegründete Bläserformation / Junge Musiker mit viel Elan

Eine gelungene Premiere feierte das neu gegründete Ensemble "The Happy Town’s/Tones Brass Ensemble" mit Schülern der Musik- und Kunstschule Region Freudenstadt im Alter zwischen zwölf und 22 Jahren unter der Leitung von Christian Pöndl.

Freudenstadt. Unter den Musikern waren auch Preisträger von Musikwettbewerben auf Bundes-, Regional- oder Landesebene. Mit dem "Konzert für großes Blechbläserensemble und Orgel" mit Kirchenmusikdirektor Karl Echle wurde den Zuhörern in der Taborkirche ein außergewöhnliches Konzert geboten.

Mitgebracht hatte das Blechbläserensemble ein Programm mit Originalwerken für Blechbläserensemble sowie Arrangements bekannter Titel aus den Genres Jazz, Rock und Latin. Der Name des Ensembles solle die gute Laune der jungen Musiker und die Freude für die Zuhörer in "Happy Town", also Freudenstadt, widerspiegeln, erläuterte Schulleiter und Dirigent Christian Pöndl bei der Begrüßung. Er dankte dem Förderverein der Musikfreunde der Taborkirche für die Möglichkeit, "eine Musik, die nicht oft in einem Kirchenraum zu hören sein dürfte", präsentieren zu dürfen.

Im ersten Teil des Konzerts standen Arrangements aus Mittelamerika im Vordergrund. Im zweiten Teil stand Originalliteratur für Orgel und im dritten Teil Jazzmusik auf dem Programm. Mit neun Trompeten, sechs Posaunen, zwei Hörnern, einem Euphonium und drei jungen Musikern am Schlagwerk sorgte das große Blechbläserensemble für einen mächtigen Sound in der Kirche, der vom Publikum immer wieder mit Zwischenapplaus belohnt wurde.

Karl Echle spielt Jazz auf der Kirchenorgel

Mit Spielfreude und Begeisterung ließ das Ensemble, das von Lehrer und Hornist Fabian Knopf unterstützt wurde, mit "Innuendo" von Queen eine erste Kostprobe seines Könnens hören. Jahrelanges Spielen und vier Intensivprobentage hatten sich gelohnt. Flott, dynamisch und mit viel Rhythmus, vorgegeben durch Schlagzeug und Trommeln, beeindruckten die jungen Musiker auch mit "Children of Sanchez" von Chuck Mangione in einem Arrangement von Jock McKenzie. "Brass Braziliana" von Keiron Anderson kam im Sambarhythmus daher. Imposant klangen die Blechbläser bei "Malaguena" von Ernesto Lecuona. Wie schön Jazz auf der Orgel klingen kann, ließ Kirchenmusikdirektor Karl Echle mit einer "Suite jazzique" von Johannes M. Michel erklingen. Bei "Grand Choeur" stand das tänzerische Spiel, auch unter Einsatz der tiefen Bassorgelpfeifen, im Vordergrund, während bei "Menuett jazzique" jazzig-leichte Melodienwechsel dominierten.

Die fast perlend klingende "Cantilene Nutiale" mit zwei fast gegenläufigen Melodien, ähnlich einem Duett, kam genauso gut beim Publikum an wie die "Toccata jazzica", die schnell, betont und um einiges lauter die Jazzelemente hervorhob.

Die Blechbläser ließen beim dreiteiligen "Three Brass Cats" von Chris Hazell sämtliche Facetten des Jazz hören: von gefühlvoll leise gespielten und nacheinander einsetzenden Instrumenten bis hin zum akzentuierten und tiefen Einsatz der Tuba, auf den die Blechbläser mit bis zu fanfarenartigen Klängen antworteten. Eindrucksvoll waren auch die solistischen Einlagen einzelner Instrumente, die die jungen Musiker beeindruckend mühelos meisterten. Rhythmus pur mit starken Schlagzeug- und Trommel-Soli gab es bei "Sing, Sing, Sing" von Louis Prima nach einem Arrangement von Jock McKenzie, bevor das bekannte "New York, New York" von John Kander für weitere gute Laune bei den Zuhörern sorgte, die begeisterten und langen Applaus spendeten.

Fast "sprachlos" und "so stolz" auf seine jungen Musiker zeigte sich Dirigent Pöndl, der mit seinem Ensemble und der Zugabe "Soul Bossa Nova" einen wunderbaren Schlusspunkt setzte.