Das neue Waffenregister stellt für das Freudenstädter Ordnungsamt einen enormen Verwaltungsaufwand dar. Foto: Büttner

Stadt muss alle Daten bei Besitzern erheben. Allein 2.000 Kaliber sind zu unterscheiden.

Freudenstadt - Ein großer Berg Arbeit liegt noch vor dem Ordnungsamt der Stadt Freudenstadt. Als untere Verwaltungsbehörde ist es für das Waffenrecht zuständig und damit auch für die Einführung des nationalen Waffenregisters, das Anfang dieses Jahres eingeführt wurde.

Das ist mit einem enormen Aufwand verbunden. Ordnungsamtsleiter Bernhard Schmieg klagte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Tourismus und Soziales des Gemeinderats (VTS) sein Leid. So muss die Stadtverwaltung Freudenstadt nicht nur auf ihrem Gebiet, sondern auch für die Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft Seewald und Bad Rippoldsau-Schapbach dafür Sorge tragen, dass alle registrierten Waffen eindeutig klassifiziert und einem Besitzer zugeordnet werden können. Das klingt zunächst ganz einfach, ist es aber nicht.

Wie Schmieg erläuterte, müssen alle Daten der Waffen, wie Kaliber, Hersteller oder Datum des Erwerbs erfasst werden. Da kommen bei derzeit 472 Waffenbesitzern im Stadtgebiet mit 1879 Lang- beziehungsweise Kurzwaffen eine ganze Menge Daten zusammen, zumal es allein 2000 verschiedene Kaliber gibt.

Erschwerend hinzu kommt, dass viele Besitzer die notwendigen Informationen gar nicht besitzen, und somit die erforderlichen Daten nicht in den dazu bestimmten Fragebogen eintragen können. Deshalb müssen die Mitarbeiter des Ordnungsamts die Waffen meist vor Ort überprüfen. Dabei wird dann auch gleichzeitig die Waffenaufbewahrung überprüft.

Eine weitere Aufgabe für das Ordnungsamt ist die dreijährige Regelüberprüfung aller Waffenbesitzer. Bis Ende 2012, so berichtete Bernhard Schmieg im Ausschuss, habe man 5300 Datensätze an das neue nationale Waffenregister übertragen. Bis 2017 hat die Stadt noch Zeit, die Erhebungen abzuschließen. Bernhard Schmieg schätzt, dass bis dahin noch 25 000 Datensätze erstellt werden müssen.