Die Eingangssituation des neuen Einkaufszentrums von der Gottlieb-Daimler-Straße her gesehen. Das Planungskonzept sieht zwei Ebenen vor. Vom Parkplatz aus soll ebenerdig der neue Supermarkt erreicht werden können. Foto: Zeichnung: ITG

Konzept für Projekt an Ludwig-Jahn-Straße abgesegnet. Keine Konkurrenz zu Innenstsadt.

Freudenstadt - Das Einkaufszentrum, das an der Ludwig-Jahn-Straße auf dem Gelände des städtischen Bauhofs entsteht, soll den Einzelhändlern in der Innenstadt keine Konkurrenz machen. So sieht es das Planungskonzept vor.In nicht öffentlicher Sitzung hat der Gemeinderat jetzt dem Konzept der Entwicklungs- und Managementgesellschaft ITG aus Düsseldorf zugestimmt. Die Stadt Freudenstadt, so betonten Oberbürgermeister Julian Osswald, Bürgermeister Gerhard Link und Bauamtsleiter Rudolf Müller gestern in einem Pressegespräch, beginne jetzt mit der öffentlichen Information und Beteiligung der Bürger. Bereits am 4. Juli wird der Handels- und Gewerbeverein über das Konzept informiert und am Montag, 9. Juli, gibt es ab 19 Uhr eine Bürgerinformation im Stadthaus.

Da der derzeitige Bauhof an der Ludwig-Jahn-Straße laut OB Osswald "aus der Zeit des 1000-jährigen Reichs" stammt, sei er nicht mehr zu erhalten. Kürzlich wurde der Architektenwettbewerb für einen neuen Bauhof am Stadtrand abgeschlossen (wir berichteten). Die Nachfolgenutzung auf dem etwa 20.000 Quadrameter großen Bauhofgelände sei "ein ganz zentraler Punkt für die Stadt", so Julian Osswald. Entstehen soll in dem Quartier zwischen Ludwig-Jahn-Straße, Gottlieb-Daimler-Straße, Eugen-Nägele- und Hindenburgstraße ein Einkaufszentrum mit einem Lebensmittelmarkt von rund 2500 Quadartmetern, verschiedenen kleineren Geschäften und rund 380 Stellplätzen.

"Ein Sportgeschäft wird es nicht geben"

Auf dem Gelände, wo jetzt noch die Jugendherberge steht, für die ebenfalls ein Neubau angedacht ist, sieht das Konzept zwei Fachmärkte mit jeweils 600 Quadratmetern Fläche sowie ein Kino und ein Bowling-Center vor. Letztere beide Vorhaben würden immer wieder von Jugendlichen in der Stadt gewünscht, so Osswald. Dass in Kürze das Central-Kino von seinem neuen Besitzer aufgemöbelt wird, sieht er positiv. Dennoch bleibe das Kino im Konzept an der Ludwig-Jahn-Straße drin. Das Central-Kino habe noch vor Baubeginn des Einkaufszentrums die Gelegenheit, sich neu zu positionieren. Wenn dies gelingt, ist der OB durchaus bereit, das Kino aus dem Planungskonzept auf dem Bauhofgelände rauszunehmen.

Auch was die anderen Geschäfte angeht, will die Stadt steuernd wirken. Entsprechende Vereinbarungen wurden mit der ITG, die das Einkaufszentrum bauen und im Eigentum behalten will, getroffen. Für Osswald, Link und Müller ist klar, dass die Geschäfte den Einzelhändlern in der Innenstadt "so wenig wie möglich" Konkurrenz machen sollen. "Ein Sportgeschäft wird es an der Ludwig-Jahn-Straße nicht geben", machte Osswald klar.

Vom neuen Lebensmittelmarkt verlangt Osswald zudem Qualität. Fisch-, Käse- und Fleischtheke sind für ihn ein Muss. Überhaupt soll das gesamte Objekt den Kunden eine gehobene Aufenthaltsqualität bieten.

Der Komplex bietet laut Plänen ein Einkaufserlebnis auf zwei Ebenen. "Ein modernes Zentrum mit moderner Architektur", erklärte Rudolf Müller. Die Flächen seien derzeit von Interessenten sogar überbelegt. Somit könne die Stadt ihre Wünsche besser umsetzen.

OB Julian Osswald sieht das Projekt als Stärkung des Mittelzentrums Freudenstadt, das etwa 60 000 bis 65 000 Kunden im Einzugsbereich erreiche. Der Zeitplan sieht vor, dass der Bebauungsplan am 24. Juli beschlossen und Mitte nächsten Jahres rechtskräftig wird. Die Planungen für den neuen Bauhof und das Einkaufszentrum sollen parallel betrieben werden. Bis 2014 sollen der Bauhof umgesiedelt und die alten Gebäude abgerissen sein. Dann kann der Bau des Einkaufszentrums beginnen. Kino und Fachmärkte, die an der Eugen-Nägele-Straße geplant sind, könnten auch als zweiter Bauabschnitt realisiert werden.