Ein Großteil des Ensembles und der Verantwortlichen für das Sommertheater 2018 machte schon mal eine Stellprobe im Kurgarten, einem Teil ihrer diesjährigen Wirkungsstätte. In der hintersten Reihe sind (von rechts) Thomas Fischer und Jürgen von Bülow zu sehen. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Sommertheater 2018: Für "Auf nach Freudenstadt!" sind die Proben angelaufen / Auch amüsante Szenen

Alle, die es bedauert haben, dass es im vergangenen Jahr kein Freudenstädter Sommertheater gegeben hat, können aufatmen: Die Erfolgsgeschichte geht weiter. Das neue Jahr bringt das Stück "Auf nach Freudenstadt!" unter den Fittichen von Freudenstadt Tourismus.

Freudenstadt. Die Proben für das Sommertheater in Freudenstadt sind bereits angelaufen. Noch geht es erst einmal für die rund zwei Dutzend Schauspieler darum, sich mit dem Stoff vertraut zu machen und sich intensiver einzulesen. Der größte Teil des Ensembles zählt zum Stamm des Theaters. Das Drama mit dem Titel "Auf nach Freudenstadt!" ist von Jürgen von Bülow verfasst worden und beleuchtet die Gründung der Stadt. Von Bülow führt auch Regie, wie bei dem erfolgreichen Stück "Alles Glück der Welt", das 2016 gegeben worden ist. Zum bewährten Personal zählen auch Produktionsleiter Thomas Fischer, Bühnenplaner Dirk Arnold und die musikalische Leiterin Andrea Bernhardt. Letztere arrangierte 2014 die Begleitmusik zur "Silbermine".

In einem Pressegespräch skizzierten Jürgen von Bülow, Thomas Fischer, Andrea Bernhardt sowie Regieassistentin Helga Dengler und Techniker Pirmin Arnold Leitlinien für das neue Sommertheater. Das Stück ist wieder eine Freilichtproduktion in Form eines Theaterspaziergangs, der sowohl das Kurhaus einbezieht als auch in den Kurpark führt und Halte-stationen mit Bühne vorsieht. Dem Publikum wird zugleich versichert, dass es dabei "sein" Kurhaus "einmal ganz anders erleben" könne. Optimistisch versprechen die Verantwortlichen schon mal, dass es sich um Theaterabende handelt, "die man nicht so schnell vergisst".

"Auf nach Freudenstadt!" ist demnach eine "Geschichte über Intrigen, Mord und zugleich eine leidenschaftliche Liebesgeschichte über sämtliche Glaubensfragen hinweg". Zugesichert wird auch ein "spektakuläres Finale".

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Familie um Michl und Lisa Kokol, die aus der Steiermark vertrieben worden ist und in den Schwarzwald kommt. Der undurchschaubare Walter von Lichtenvels will die Grazer Glaubensflüchtlinge zuerst nach Triberg führen. Das neu gegründete Freudenstadt lockt allerdings damit, dass jeder Niederlassungswillige den Bauplatz, die Steine und das Bauholz gratis bekommt. So erreichen die Emigranten schließlich Freudenstadt. Autor und Regisseur von Bülow, als Theatermann ohnehin lokalen Geschichten zugetan, fand an dem Stoff zur Stadtgründung lebhaftes Interesse und machte sich ans Recherchieren. Unter den Quellen entdeckte er auch hilfreiche Forschungsarbeiten des Stadthistorikers Gerhard Hertel.

Die Archive geben offenbar nichts zum Thema persönliche Stellungnahmen von Herzog Friedrich und Heinrich Schickhardt her. So sah sich Jürgen von Bülow genötigt, Gedanken und Vorhaben der hohen Herren seinem handelnden Personal in den Mund zu legen und auf diese Weise in Umlauf zu bringen.

Das Stück spielt auf zwei Ebenen: der Historie und der Gegenwart. Der Regisseur bezeichnet es als "Theater im Theater". Auch wenn die Handlung über rund zwei Stunden viel Dramatik verspricht, sollen amüsante Szenen nicht zu kurz kommen. Für alle Fälle ist auch eine "Regenfassung" des Stücks eingeplant: Als Fluchtpunkt bei Schlechtwetter dient dann für die Außenszenen die angrenzende Wandelhalle.

Das Drehbuch hat noch keine unumstößliche Fassung, denn es gehört zum Arbeitsprinzip von Bülows, so weit wie möglich sein Ensemble einzubeziehen. Wer also eine Idee hat, wie dieses oder jenes noch besser zur Wirkung kommen könnte, wird gerne gehört. "Wenn wir eine gute Stimmung bei den Proben erzeugen, haben wir eine solche auch bei den Aufführungen", lautet sein Credo.

Die Aufführungstermine des Freudenstädter Sommertheaters: Dienstag, 31. Juli, bis Samstag, 4. August; Dienstag, 7. August, bis Samstag, 11. August; Dienstag, 14. August, bis Samstag, 18. August.