Auf schönes Winterwetter wie im vergangenen Jahr hofft der HGV Freudenstadt auch beim diesjährigen Weihnachtsmarkt. Als Hauptgewinn der Tombola winkt der rote Flitzer, vor dem sich Timo Reichl, Claudia John und Jochen Gaiser fürs Foto positioniert haben. Foto: Fritsch/Breitenreuter

Freudenstädter Weihnachtsmarkt  findet zum 30. Mal in bewährter Form statt. HGV denkt über Alternativen nach.

Freudenstadt - Zum 30. Mal öffnet am kommenden Freitag, 6. Dezember, der Freudenstädter Weihnachtsmarkt für zehn Tage auf dem oberen Marktplatz seine Pforten. Etwa 80 Standbetreiber hoffen auf viele Besucher und möglichst erträgliches Wetter. Als vor 30 Jahren der erste Weihnachtsmarkt des Handels- und Gewerbevereins (HGV) eröffnet wurde, gab es noch keine Tiefgarage unter dem Marktplatz und auch noch keine schmucken Holzhütten. Der Weihnachtsmarkt war seinerzeit eine Ansammlung von bunt gemischten, festlich dekorierten Marktständen. Doch er konnte sich weiterentwickeln und 30 Jahre lang überleben. Während der Bauphase der Tiefgarage musste der Markt auf den unteren Marktplatz umziehen. Eine Zeit, an die sich manche Besucher noch gerne erinnern.

Die Organisation des Marktes ist für den HGV nicht ganz einfach. Die Vorstandsmitglieder Jochen Gaiser und Timo Reichl sowie Weihnachtsmarkt-Organisatorin Claudia John betonten gestern bei der Präsentation des neuen Programms, dass es jedes Jahr ein Kraftakt sei, den Markt zu stemmen und Standbeschicker zu finden. Nicht nur weil das Wetter in vielen Jahren es mit dem Freudenstädter Markt nicht gut meinte, sondern weil es inzwischen in fast jeder Stadt oder Gemeinde Märkte gibt. Die Konkurrenz ist groß.

Lediglich bei den Gastronomen sei die Nachfrage enorm, weiß Jochen Gaiser. Doch der HGV sei seiner Devise treu geblieben, nur einheimische Gastronomen, die Mitglied im HGV sind, zuzulassen. Manche von ihnen seien von Anfang an dabei.

Im Großen und Ganzen wird der Weihnachtsmarkt 2013 dem des Vorjahres entsprechen. Die einheitliche Beleuchtung mit LED-Technik, so Gaiser, habe sich bewährt und schaffe eine heimelige Atmosphäre.

"Ohne Unterstützung könnten wir den Weihnachtsmarkt finanziell nicht bewältigen", betont Jochen Gaiser und ist dankbar, dass die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken, der Stadtverwaltung und Freudenstadt-Tourismus gut funktioniert. Die Stadtwerke geben in diesem Jahr an ihre Kunden Gutscheine für eine Tasse samt Füllung aus, die man auf dem Weihnachtsmarkt am HGV-Stand einlösen kann. Dieser Stand wird in bewährter Weise vom TSV Freudenstadt betreut.

Zum 30. Geburtstag gibt es am Mittwoch, 11. Dezember, 30 Prozent Rabatt auf Glühwein oder Punsch. Auch die Fahrgeschäfte geben einen Jubiläumsrabatt. Nicht fehlen darf beim Weihnachtsmarkt die große Tombola. Hauptpreise sind wieder ein Auto, diesmal ein roter Skoda Fabia, ein E-Bike, kostenloser Strom für ein Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt und zwei Reisegutscheine über je 500 Euro.

An allen Tagen gibt es eine Tagesverlosung, bei der jeweils zehn HGV-Gutscheine über je 30 Euro zu gewinnen sind. Beim Programm setzt der HGV ebenfalls auf Bewährtes. Bereits vor der offiziellen Eröffnung, die am Freitag, 6. Dezember, um 18 Uhr stattfindet, kommt um 17.30 Uhr der Nikolaus auf den Markt und beschenkt die Kinder. Ansonsten sorgen verschiedene Chöre und Musikgruppen für weihnachtliche Unterhaltung in der Musikmuschel am Stadthaus. Am 11. Dezember gastiert ein Figurentheater mit dem Stück "Die Schneekönigin", am 12. Dezember schnitzen Kinder und Jugendliche des Kinderheims Sonnenheim am Lagerfeuer Figuren und lassen Besucher mitmachen. Am 15. Dezember gastiert die Sparkassen -uppenbühne auf dem Marktplatz.

Die meisten Hütten stehen bereits

Die meisten Hütten auf dem Marktplatz sind bereits aufgebaut. Dankbar ist der HGV, dass die Firma Holzbau Klumpp in jedem Jahr den Aufbau der Hütten übernimmt. "Gar keine leichte Aufgabe, denn die Hütten sind auch in die Jahre gekommen", weiß Jochen Gaiser.

Mit Blick in die Zukunft meinen die Vorstandsmitglieder Gaiser und Reichl, dass es im HGV verschiedene Überlegungen für einen neuen Standort des Markts gebe. Kasernenplatz und Vorplatz der Stadtkirche seien diskutiert worden. Eines ist für beide sicher: Eine Verlängerung des Markts, wie sie die Stadt immer mal wieder angeregt hatte, wird es mit dem HGV nicht geben. Für die Größe von Freudenstadt seien zehn Tage Weihnachtsmarkt bereits ambitioniert, meint Jochen Gaiser. Doch der HGV sei "für alles offen" auch was die Bereitstellung seiner 60 eigenen Hütten angeht. Eine Verlängerung des Markts in kleinerer Form, wie sie im vergangenen Jahr getestet wurde, werde es heuer nicht geben. "Für alle, die im vergangenen Jahr mitgemacht hatten, hat es sich nicht gelohnt", bemerkt Gaiser, nicht zuletzt, weil das Wetter so mies war.

Für die Familie John hat bereits wieder das Marktfieber begonnen. Marktmeister Hermann John schaut jeden Tag, dass alles reibungslos abläuft, und seine Frau Claudia zieht im Sekretariat die Fäden. "Wir sind sehr dankbar, dass sie sich so stark engagieren", betont Jochen Gaiser.