Die Geehrten und verabschiedeten Mitarbeiter mit Vertretern des Diakonievereins und der Diakoniestation sowie Bürgermeisterin Stephanie Hentschel (Fünfte von rechts). Foto: Frey Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Diakonieverein und Diakoniestation feiern 125 Jahre Gemeindekrankenpflege in Freudenstadt

Freudenstadt. Seit 125 Jahren gibt es in Freudenstadt eine Gemeindekrankenpflege. Dieses Jubiläum feierten der Diakonieverein und die Diakoniestation mit etwa 200 Gästen im Gemeindehaus Ringhof mit einem kurzweiligen Programm.

Der Leiter des Diakonievereins, Pfarrer Hans-Jürgen Schlue, und der Leiter der Diakoniestation, Reinhardt Schmidt, führten durch den Abend und stellten auch ihr musikalisches Talent an Klavier und Trompete unter Beweis. Als Ehrengäste, wurden unter anderem Bürgermeisterin Stephanie Hentschel, Dekan Werner Trick und die letzte Diakonisse der Sozialstation, Schwester Rosemarie Prange, begrüßt.

In seiner Eröffnungsrede fragte sich Pfarrer Schlue, was denn der rote Faden sei, der dieses Jubiläum erst möglich gemacht habe. Er gab die Antwort gleich selbst. Es sei die Liebe zu den Menschen. Auf der Basis ihres persönlichen Glaubens seien die in der Diakonie Tätigen bereit, ihre Hilfsbereitschaft und Zuwendung in ihrem Beruf täglich zu beweisen. Daher stehe das Jubiläum auch unter dem Motto "Stark für andere seit 1894".

Auch Bürgermeisterin Stephanie Hentschel betonte in ihrem Grußwort, wie wertvoll die Arbeit der Diakonie für die Gesellschaft sei, vor allem, da sie die Nächstenliebe nicht nur fordere, sondern auch lebe. Die Menschen würden immer älter. Das Altern in Würde sei eine große Herausforderung.

Die Hilfe der Diakonie reiche von einem guten Gespräch über die Pflege bis zum Besuchsdienst, betonte die Bürgermeisterin. Bundesweit sei die häusliche Pflege gestiegen. Dieser Entwicklung wolle auch die Stadt Freudenstadt mit neuen Konzepten begegnen, wie zum Beispiel mit dem Quartier auf dem Rappenareal. Stephanie Hentschel dankte im Namen der Stadt für die konsequent gelebte Nächstenliebe der Diakonie.

Dekan Werner Trick schloss sich dem Dank und den Glückwünschen an. In der Gründung des Diakonievereins sehe er eine weise und weitsichtige Entscheidung zum Segen der gesamten Bevölkerung. Sein besonderer Dank galt auch den Mitarbeitern der Diakoniestation, die täglich in der Praxis bewiesen, dass jeder Mensch von Gott gewollt sei.

Schwester Rosemarie Prange ist seit mehr als 60 Jahren Mitglied in der Diakonissenanstalt und hat dort ihre Heimat gefunden, wie sie stolz berichtete. Sie las den Brief einer zwölfjährigen Enkelin, die ihre Oma besucht hatte, während Schwester Rosemarie sie medizinisch versorgte, vor. Die klugen Ratschläge des kleinen Mädchens sorgten für viel Heiterkeit im Publikum.

In einem Zwiegespräch beleuchteten Hans-Jürgen Schlue und Reinhardt Schmidt die aktuelle Situation der Diakonie und fragten sich, wo in dieser Betriebsamkeit der menschliche Aspekt noch Zeit und Raum findet. Die Mitarbeiter der Diakoniestation stünden heute unter dem erheblichem Druck der Krankenkassen. Deshalb sei es leider nicht immer möglich, jeden Tag jedem Menschen die Hilfe und Zuwendung zu geben, die er eigentlich benötige. Nur gemeinsam mit dem Diakonieverein und anderen Hilfseinrichtungen sei diese Aufgabe heute noch zu bewältigen. Unterbrochen wurde dieses Zwiegespräch von kleinen Sketchen, in denen Mitglieder der Diakonie als Schauspieler in unterschiedlichen Rollen glänzten. Viele Lacher ernteten daher Marlene Trick, Doris Brösamle, Gabriele Ruoss und Winfried Lessig.

Nach einem kurzen Grußwort von Pfarrerin Susanne Thierfelder, der zweiten Vorsitzenden des Diakonievereins, zeichnete Reinhardt Schmidt Mitarbeiter für besonders langjährige Zugehörigkeit aus, gab zwei Verabschiedungen bekannt und stellte Ester Lang vor. Sie hat seit dem 1. Oktober im Diakonieverein die Leitung der Besuchsdienste übernommen und besetzt auch das Diakonietelefon. Diese Aufgaben hatte viele Jahre Marlene Trick mit viel Herzblut und Engagement wahrgenommen. Reinholdt Schmidt dankte allen Helfern, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten und lud die Gäste zu einem Imbiss ein.

Beim Jubiläum der Gemeindekrankenpflege in Freudenstadt ehrten der Diakonieverein und die Diakoniestation einige Mitarbeiter.

  Ausgezeichnet wurden Claus Ziegler (25 Jahre) sowie Patricia Gebhardt und Sabine Schröder (20 Jahre). geehrt wurden ebenso Carina Heinzelmann, Joanna Holzapfel, Bettina Müller und Adelheid Schröder.

  Verabschiedet wurden Christine Frey und Margarete Rawlinson.