Der Friedhof in Freudenstadt mit seinen 38 Parzellen wird mit viel Aufwand gepflegt. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder Bote

Friedofspflege: Letzte Ruhestätten erfordern großen Arbeitsaufwand / Bis zu 300 Bestattungen pro Jahr

Der November ist für viele Menschen ein Monat der Besinnung. Mit den Tagen Allerheiligen und Allerseelen beginnt der im Volksmund auch als Trauermonat bezeichnete November.

Freudenstadt. Wie kein anderer Monat erinnert der November mit seinen oft tristen Tagen an die Vergänglichkeit des Lebens. Viele Angehörige besuchen die letzten Ruhestätten der Verstorbenen. Dabei werden meist die Gräber neu gestaltet. Der herbstliche Blumenschmuck wird durch traditionelle Winterabdeckungen ersetzt. Tannenzweige, kunstvolle Gestecke und winterharte Pflanzen bestimmen jetzt den Grabschmuck.

Auch Büroarbeiten müssen erledigt werden

Während sich an Allerheiligen und Allerseelen die Katholiken an ihre Verstorbenen erinnern und die Ruhestätten mit Grablichtern versehen, hat der Totensonntag am 22. November für die evangelischen Christen eine große Bedeutung. Am letzten Sonntag des Kirchenjahrs gedenkt man eine Woche vor dem ersten Advent den Verstorbenen.

Doch nicht nur die Gräber werden von den Bürgern eifrig gepflegt. Auch die Friedhofsanlagen der Stadt erfordern viel Pflege, berichtet Friedhofsaufseher Achim Beilharz vom Baubetriebsamt der Stadt. Seit elf Jahren ist er für den Friedhof in der Kernstadt und die Friedhöfe in den Teilorten zuständig. Sein Aufgabengebiet ist groß. Allein auf dem Freudenstädter Friedhof gibt es 38 Parzellen zu betreuen. Neben den Außenarbeiten müssen auch Büroarbeiten erledigt werden. Regelmäßig gilt es beispielsweise, die Belegungspläne zu aktualisieren. Mit den einzelnen Bestattern müssen Termine abgesprochen werden, und auf Wunsch wird mit den Angehörigen die letzte Ruhestätte ausgesucht.

Das Herbstlaub kommt auf Kompostieranlage

Wichtig ist es für Beilharz in Gesprächen mit den Angehörigen einfühlsame Worte zu finden, da jeder Mensch anders trauert. Der Freudenstädter Friedhof bietet eine große Auswahl an Parzellen. Neben sonnigen Freiflächen gibt es Plätze unter schattenspendenden Bäumen. An 18 Standorten kann in Freudenstadt Wasser für die Grabpflege entnommen werden. Den Aushub der Gräber übernimmt eine Privatfirma.

Im Durchschnitt finden jährlich zwischen 280 und 300 Bestattungen auf den neun Friedhöfen der Stadt mit ihren Teilorten statt. Von Anfang Oktober bis Mitte November bestimmt das Herbstlaub den Arbeitsablauf von Beilharz. Mit einem Laubbläser wird das Blattwerk auf große Haufen verfrachtet. Dann wird es zur Mülldeponie Bengelbruck gefahren und dort kompostiert.

Im Sommer ist Beiharz nicht nur mit den regelmäßigen Mäharbeiten beschäftigt. Er legt beispielsweise auch die Platten für die Einfassungen um die Gräber. Auch kleinere Reparaturarbeiten auf dem gesamten Friedhof erledigt er. Im Winter müssen die Friedshofswege für die Besucher geräumt werden. Bei Beisetzungen wird der Weg bis zum Grab schneefrei gehalten.

Mehrere Ehrengräber sind auf dem Freudenstädter Friedhof zu finden. Sie spiegeln einen Teil der Stadtgeschichte wider. Manche werden von den Auszubildenden der Stadtgärtnerei gepflegt. Bei seiner Arbeit muss Beilharz flexibel sein. So ist er auch am Wochenende für Terminabfragen von den Bestattern erreichbar. "Der Tod kennt kein Wochenende", sagt Beilharz.