Soziales: Abwägung zwischen Corona-Schutz und notwendiger Unterstützung
Freudenstadt. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser in Freudenstadt steigt langsam wieder in die persönliche Begleitung ein.
Unabhängig von Corona benötigen viele schwerkranke oder sterbende Menschen sowie deren Angehörige Hilfe bei der Bewältigung des Alltags. Ambulante Hospizbegleiter hatten diese Menschen wegen der Kontaktbeschränkungen über Monate hinweg nicht mehr persönlich besuchen können, so der Malteser-Hilfsdienst. Wo möglich, telefonierten und chatteten die Begleiter und Hilfesuchenden miteinander, heißt es in einer Pressemitteilung der Malteser.
Mit der Lockerung der Kontaktbeschränkungen würden jetzt aber wieder persönliche Begleitungen unter Auflagen möglich. "Wir haben es insbesondere bei Schwerkranken und Sterbenden mit einer Risikogruppe zu tun. Wir prüfen deshalb, ob ein persönlicher Besuch notwendig ist oder ob zum Beispiel eine intensive telefonische Begleitung der bessere Weg ist", sagt Diana Schmidt, Koordinatorin des Kinder- und Jugendhospizdiensts.
Ängste und Sorgen
Die besonderen Hygiene- und Schutzvorkehrungen, die die Ehren- und Hauptamtlichen vornehmen, sollen den Betroffenen und Angehörigen Mut machen, Begleitung in Anspruch zu nehmen. Nach wie vor gebe es Ängste und Sorgen. "Wir gehen sehr verantwortungsvoll mit Anfragen um. Wir wollen auch unter den erschwerten Gegebenheiten die Nähe geben, die nötig ist, um in Krisensituationen während schwerer Krankheit oder im Sterben sowie bei akuter Trauer niemanden allein lassen", so Schmidt.
Im Landkreis Freudenstadt sind in der Malteser Hospizgruppe 22 ehrenamtliche Begleiter unter der Leitung von Koordinatorin Diana Schmidt aktiv. Weil einige selbst zu Risikogruppen zählten, seien es derzeit weniger.