Ob Schmuck oder Fahrräder, allerhand Interessantes gab es bei der Fundsachenversteigerung zu entdecken. Foto: Kirschmann

Abgegebene Fundstücke wurden im Rathaus versteigert. Von Goldring bis Spätzlehobel war alles dabei.

Freudenstadt - Eine Uhr für zwei Euro, ein Fahrrad für fünf Euro und ein Goldring für sechs Euro. Es wurde geschätzt, geboten und sich über das eine oder andere Schnäppchen gefreut, als im Freudenstädter Rathaus die Fundstücke aus dem vergangenen Jahr unter den Hammer kamen. "Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten", schallte es durch den großen Ratssaal im Rathaus.

Denn dort wurden gestern Nachmittag sämtliche Fundstücke, die nicht mehr abgeholt wurden, versteigert. Der Erlös fließt in den städtischen Haushalt. Schon rund eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn bildete sich eine Menschentraube vor Rathaus. Interessierte hatten nämlich die Chance, alle Fundstücke zu begutachten.

Dabei waren besonders die Schmuckstücke wie Ringe, Ketten und Uhren beliebt. Und schon dort trennte sich die Spreu vom Weizen und es wurde ersichtlich, wer es an diesem Tag ernst meinte mit seinen Geboten.

Mit Augenlupe und Feinwaage schätzten die Profis unter den Bietern den Wert eines jeden Objekts. War das Fundstück interessant, notierten sie fein säuberlich Objektnummer, vermuteter Wert sowie Höchstgebot.

Fundstücke, die keinen Besitzter gefunden haben, werden gespendet

Die Gruppe der Profi-Bieter machte jedoch den kleinsten Teil des gut gefüllten Ratssaales aus. Für viele der Anwesenden war es die erste Auktion, die sie besuchten. So hatte auch Heiko Haist, der ein Fahrrad für seinen Sohn im Visier hatte, noch nie eine solche Veranstaltung besucht.

Dennoch dachte er sich, dass man hier das ein oder andere Schnäppchen schlagen könne. Angst ein kaputtes Fahrrad zu ersteigern, hatte er nicht. "Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man fast alles an so einem Fahrrad reparieren." Hin und wieder fand sich auch ein bekanntes Gesicht in Mitten der Bieter. So wollten sich Bürgermeister Gerhard Link und Oberbürgermeister Julian Osswald die Versteigerung nicht entgehen lassen.

Es wurde still als Rolf Müller, der an diesem Tag die Rolle des Auktionators übernahm, die Veranstaltung einläutete. Ringe, Uhren, Schirme, Fahrräder und sogar Damenstrumpfhosen sowie ein Spätzlehobel warteten auf neue Besitzer. Und so wurde geboten und gefeilscht. Manch einer war sogar so dem Versteigerungsfieber verfallen, dass er vor lauter Bezahlen gar nicht mehr zum Bieten kam.

Dass das ein oder andere Fundstück keinen neuen Besitzer fand, störte Rolf Müller überhaupt nicht. "Viele Fundstücke, die nicht wegkommen, spenden wir den örtlichen sozialen Einrichtungen."