Annegret Kumbur und ihr Ehemann engagieren sich seit 20 Jahren für Kinder in Nigeria. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Verein hilft Kindern in Nigeria / Feier in Dietersweiler

Freudenstadt-Dietersweiler. Mit zahlreichen Gästen wurde in der Kirche und im Dorfmuseum Dietersweiler das 20-jährige Bestehen des Vereins Hope Eden gefeiert. Denn vor 20 Jahren starteten Annegret Mönch aus Dietersweiler und Shiekar Kumbur ihr gemeinsames Leben am Rande der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Sie rodeten Busch und begannen mit Landbau (Gemüse und Hühner) ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Garten Eden stand Pate bei der Namensgebung der Farm Hope Eden.

Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Oswald hielt ein Grußwort bei der Veranstaltung. Annegret Kumbur sagt: "Wir leben gerne im afrikanischen Busch und es erfüllt uns mit Freude, dort Kindern und Jugendlichen beim Start in ein selbstständiges Leben zu helfen." Freudenstadt und Abuja haben einen Marktplatz mit Arkaden gemeinsam.

In den ersten zehn Jahren sammelte das Ehepaar Kumbur 15 bedürftige Kinder einer afrikanischen Großfamilie ein, um ihnen eine Heimat und Schulausbildung zu geben. Es wurde ihnen ein dringendes Anliegen, ihren Nachbarn zu helfen, die durch das rasante Wachstum von Abuja mehr und mehr Farmland, ihre einzige Lebensgrundlage, verloren. Mit Dreijährigen starteten sie eine Spielgruppe in der die Kinder spielerisch Englisch als gemeinsame Sprache lernen.

Inzwischen ist die Hope Eden Community School (Kindergarten und Grundschule) auf 140 Schüler mit 26 nigerianischen Mitarbeitern und einer deutscher Schulleiterin angewachsen. Sie bekommen eine akademische Ausbildung, gestärkt durch Schulmahlzeiten und ganzheitlicher Zuwendung. Die Eltern helfen durch praktische Arbeit und ihren Farmerzeugnissen mit, da sie keine Schulgebühren zahlen können. Der Verein Hope Eden und viele Freunde helfen mit, die laufenden Kosten von etwa 3000 Euro pro Monat zu tragen. Bei dem rechteckigen Schulbau stand seinerzeit der Freudenstädter Marktplatz Pate. Der Bau wurde durch Spenden von Botschaften, deutschen Bauunternehmen, des evangelischen Jugendwerks und vieler Einzelpersonen ermöglicht und ist nach zehn Jahren abgeschlossen. In diesem Jahr sollen der Computer- und der Handwerksraum neu ausgerüstet werden. Ein Lehrerhaus steht im Rohbau, wofür auch wieder Spenden gesammelt werden.