Jetzt wird sichtbar, was auf dem Bauschild schon geraume Zeit zu sehen ist: Der Campus ist im Entstehen. Fotos: Breitenreuter Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Richtfest am Neubau der Laborhalle / Im Sommer sollen Studenten einziehen

Ein weiteres Etappenziel ist erreicht. Am Freitag wurde am neuen Gebäude des Campus Schwarzwald in Freudenstadt Richtfest gefeiert.

Freudenstadt. Großer Bahnhof an der Friedrich-Ebert-Straße. In der Laborhalle des neuen Campusgebäudes versammelten sich viele Gäste, darunter Landrat Klaus Michael Rückert, Oberbürgermeister Julian Osswald, IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler und etliche Vertreter von Firmen, die den Campus Schwarzwald mittragen, und des Gemeinderats Freudenstadt. Kurz vor Beginn der Zeremonie fehlte jedoch noch ein Richtbaum.

Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung bei der Stadt Freudenstadt, setzte alle Hebel in Bewegung, um noch einen Baum aufzutreiben. Tatsächlich brachten zwei Arbeiter dann ein stattliches Exemplar um die Ecke, das dann an einem Seil auf die Stahlkonstruktion der Laborhalle gehievt wurde.

Den Richtspruch hielt der Geschäftsführer der Stahlbaufirma Bühler, Ulrich Bühler aus Altensteig. In Reimform ging er auf das Werk ein, das "man nicht findet an allen Orten". Keine Mühe und Arbeit habe man gescheut, um den engen Terminplan zu halten. Ulrich Bühler lobte die Handwerker, Architekten und Bauleiter, bevor er ein Glas Wein auf das Gelingen des Projekts leerte und vom Gebäude auf den Boden warf, wo es unter dem Applaus der Gäste zerschellte.

Uwe Braun, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Freudenstadt, deren Immobiliengesellschaft Bauherr und Investor für das Campusprojekt ist, dankte ebenfalls allen am Bau Beteiligen und zeigte sich überzeugt, dass der Komplex im Sommer bezogen werden kann. Der Campus Schwarzwald sei ein Zukunftsprojekt, das in echter Partnerschaft mit bedeutenden Unternehmen entwickelt werde.

Große Bedeutung für Stadt und Kreis

Andreas Beutel, Geschäftsführer bei der Firma Schmalz in Glatten, die maßgeblich an der Entwicklung des Campus beteiligt war, überbrachte die Grüße von Kurt Schmalz, der krankheitsbedingt absagen musste. Er betonte, dass das Projekt auf einem guten Weg sei. "Es geht voran", das Äußere des Campus werde jetzt immer mehr sichtbar. Es handle sich um eine "einzigartige Verknüpfung von Wissenschaft und Unternehmen". In Zeiten des zunehmenden Wettbewerbs um Fachkräfte forderte er die Gäste auf, die Idee des Campus Schwarzwald nach außen zu tragen.

"Meilenstein" und "Quantensprung" waren zwei Begriffe, die Landrat Klaus Michael Rückert benutzte, um die Bedeutung des Projekt für Freudenstadt und den Landkreis zu verdeutlichen. Es sei "etwas Einzigartiges", dass sich die Industrie im Landkreis um die Ansiedlung der Hochschule gekümmert habe. Der "Transmissionsriemen" dafür sei die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, betonte der Landrat, der auch für Oberbürgermeister Julian Osswald sprach. Es sei selbstverständlich, dass Stadt und Kreis sich an so einem Projekt beteiligen, hob Rückert hervor und erläuterte, dass nach der Fertigstellung das Gebäude von der Stadt und vom Landkreis gemietet und dann kostenfrei an den Campus weitergegeben wird.

"Mit vollen Segeln super unterwegs"

Zum Schluss erinnerte sich Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer der Campus Schwarzwald gGmbH, dass beim Spatenstich vor sieben Monaten alles noch ein wenig destruktiv ausgesehen habe, weil Teile des ehemaligen EnBW-Gebäudes seinerzeit abgerissen wurden, doch nun gehe es konstruktiv weiter. Er erläuterte, dass an der kooperierenden Universität Stuttgart, bereits verschiedene Projekte initiiert wurden. "Wir sind mit vollen Segeln super unterwegs", freute er sich.