Rüdiger Schade (links) und Benedikt Selzner schlüpften in verschiedene Rollen. Foto: Bürkle Foto: Schwarzwälder Bote

Improvisationstheater: Gute Unterhaltung bei erlesenen Speisen im Hofgut Bärenschlössle

Zu lachen gab es eine Menge beim Kriminaldinner im Hofgut Bärenschlössle in Christophstal. Bei den gut gelaunten 125 Gästen blieb zwischen bester Unterhaltung und erlesenen Speisen kein Auge trocken.

Freudenstadt. Einfach nur zuschauen war nicht angesagt. Das Publikum wurde mit in die Handlung eingebunden und fungierte als Verhaftete, deren Straftaten vom Klauen einer Milchschnitte im Altenheim über das Umpreisen eines Rotweins bis zum Vergessen eines Hochzeitstags reichten.

Darunter war "Seniore Mozzarella", der eine vegane Pizzeria betreibt und die Salatsoße mit Fleischbrühe anrührt. "Boris Kalaschnikow", "Peter Gun" oder "Meister Propper" waren genauso vertreten wie "Rudi Völler", bei dessen Erwähnung das Publikum spontan "Es gibt nur ein Rudi Völler…" anstimmte.

Dackel Susi ist verschwunden

Hauptkommissar Schröder, gespielt von Rüdiger Schade, bekommt an seinem Geburtstag einen neuen Kollegen: Piet Zimmermann, der nach einem Techtelmechtel mit der Frau des Chefs in die Polizeidienststelle Christophstal strafversetzt wurde. Schröder wird zu einer Leiche nach Forbach gerufen, und Zimmermann, gespielt von Benedikt Selzner, muss die "Gefangenen" (das Publikum) bewachen. Er stellt dabei Fragen an die Gäste, die später immer wieder Bestandteile des Szenarios sind. Derweil kommt die Mutter des Kommissars – gespielt von Rüdiger Schade – zur Polizeidienststelle, um ihrem "Muckel" zum Geburtstag zu gratulieren. Sie verteilt Hundertmarkscheine und hat auch gleich einen Fall für ihren Sohn: Ihr Dackel Susi ist verschwunden. So kommt das eine zum anderen und die Story nimmt ihren Lauf – mittendrin das Publikum.

Die Frage nach dem Mörder begleitete dabei den Abend und sorgte für Spannung und Komik. Zum Schluss bekamen "Frauke" – Assistentin der Spurensicherung – und "Seniore Mozzarella", der letztlich der Mörder war, von den beiden Kommissaren einen Oskar verliehen.

Ein Händchen für Imrprovisationen

Die ausgebildeten Schauspieler Rüdiger Schade aus Hanau und Benedikt Selzner aus Oberursel schlüpften den ganzen Abend über in wechselnde Rollen und interagierten mit den Gästen. Sie zeigten, dass sie ein Händchen für Improvisation haben, denn schließlich wissen sie vorher nie, wie die Gäste reagieren. "Die Publikumseinbindung und dass es sehr lustig, spontan und improvisiert ist", ist den beiden Schauspielern wichtig. Es gibt zwar Fixpunkte, doch es ist bei jeder Aufführung immer wieder neu.

Die Schauspieler bescheinigten, dass das Publikum in Christophstal besonders gut dabei war und mitgemacht hatte. Es ist für die beiden Akteure nach eigenem Bekunden eine Belohnung zu sehen, wie im Lauf des Abends Gruppen und eine Dynamik entstehen und sich die Gäste wie auf einer privaten Feier oder einer großen Party fühlen.