Bildung: Stadt übernimmt Anteil für Berufseinstiegsbegleitung
Freudenstadt (mos). Die Stadt Freudenstadt unterstützt die Berufseinstiegsbegleitung an der Kepler-Werkrealschule bis zum Jahresende 2021 mit einem Komplementäranteil von 25 Prozent. Bei der Berufseinstiegsbegleitung handelt es sich um eine Förderung leistungsschwacher Schüler beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung.
Zu den wichtigen Aufgaben der Berufseinstiegsbegleitung gehört unter anderem die Hilfe bei der Vorbereitung des Schulabschlusses, bei der Orientierung und Berufswahl, bei der Ausbildungsplatzsuche und bei der Stabilisierung des Ausbildungsplatzverhältnisses im ersten halben Jahr.
Das Angebot besteht bereits seit elf Jahren an der Werkrealschule und wurde bisher jeweils zur Hälfte von der Agentur für Arbeit und vom Bund finanziert. Dieser hat nun beschlossen, ab September 2020 aus der Förderung auszusteigen. Dadurch entsteht eine Finanzierungslücke in Höhe von 50 Prozent.
Das Land hat zwischenzeitlich die Zusage gemacht, bis Ende des kommenden Jahres 25 Prozent des Finanzierungsanteils zu übernehmen. Weitere 25 Prozent der Kosten übernimmt auf Grundlage des jüngsten Gemeinderatsbeschlusses nun die Stadt Freudenstadt als Schulträger.
Eine Begrenzung der Laufzeit bis zu den Sommerferien 2021, so eine Frage, die bei der Vorberatung im Ausschuss gestellt wurde, sei nicht möglich, betonte die zuständige Amtsleiterin Petra Weinbrecht. Das Programm werde zentral von der Agentur für Arbeit ausgeschrieben und die Laufzeit stehe deshalb fest. Ein ebenfalls vom Ausschuss geforderter Tätigkeitsbericht im ersten Halbjahr der Verlängerung werde erstellt und vorgetragen.
20 Schüler kommen für Projekt in Frage
Derzeit kommen laut Schulleitung 20 Schüler für das Programm in Frage. Die Kosten pro Schüler betragen 300 Euro im Monat. Auf Grundlage des Berichts werde man zu gegebenem Zeitpunkt über eine erneute Förderung entscheiden, so Oberbürgermeister Julian Osswald. Derzeit sei die finanzielle Situation der Stadt so, dass die Übernahme der Kosten für diese freiwillige Aufgabe nicht ganz einfach sei. Man wolle damit aber auch ein Signal setzen und ein Bekenntnis zur Werkrealschule abgeben.
Jürgen Schweikle vom Schulleitungsteam der Werkrealschule bekräftigte, dass die Schule dringend Unterstützungsmaßnahmen über den normalen Unterricht hinaus benötige. Deshalb kämpfe man um jede Maßnahme. Bis jetzt habe man die Schüler in diesem Programm immer über mehrere Jahre betreut. Wie sich das Ganze gestalten wird, wenn die Förderung Ende 2021 enden sollte, so eine Frage von Stadträtin Anita Zirz (SPD), könne er derzeit noch nicht sagen, so der OB.
Stadtrat Friedrich Wolf (Freie Wähler) war der Auffassung, dass das Wohl der Werkrealschule nicht von einem solchen Programm abhängen könne. In seinen Augen sei es nicht Aufgabe des Schulträgers sondern der Arbeitsagentur, die Hilfe nach dem Ausstieg des Bundes aufzustocken. Osswald antwortete, dass er diesem Projekt zumindest eine Chance geben wolle. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf rund 28 000 Euro. Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung stimmte die große Mehrheit des Gremiums für die Förderung.