Ein Forstwirt sucht mit Fernglas nach Anzeichen für Borkenkäferbefall. Foto: Kobarg Foto: Schwarzwälder Bote

Forstwirtschaft: Nationalparkrat befasst sich mit Lage / Lob vom Minister

Die Borkenkäfergefahr und der Umgang damit war ein Topthema in der Sitzung des Nationalparkrats am Montag.

Region. In der Sitzung wurden die aktuelle Situation sowie die Strategie des Borkenkäfer-Managements im Pufferstreifen des Nationalparks Schwarzwald und der angrenzenden unteren Forstbehörden Freudenstadt, Rastatt, Baden-Baden und Ortenau erläutert, teilt der Nationalpark mit. Das Konzept habe sich seit der Gründung des Nationalparks etabliert und seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.

Umweltminister Franz Untersteller, der an der Sitzung teilnahm, habe sich "beeindruckt" gezeigt. "Das Borkenkäfer-Management, wie es hier im Nationalpark Schwarzwald umgesetzt wird, ist ganz offensichtlich ein wirksames Instrument zum Schutz der umliegenden Wirtschaftswälder", so der Minister. Das habe Landesforstpräsident Max Reger bestätigt: "Der Pufferstreifen hat sich als wichtiges und funktionierendes Kontrollinstrument gegen die Ausbreitung des Käfers erwiesen." Selbst im vergangenen Jahr, als sich der Borkenkäfer überall im Land massiv vermehrte, habe es in den an den Nationalpark angrenzenden Wäldern keine Probleme gegeben. Die Beteiligten hätten "hervorragende Arbeit" geleistet.

Dies sei der "gut abgestimmten und hervorragend koordinierten Zusammenarbeit" von Nationalparkverwaltung, ForstBW und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) zu verdanken. Aufgrund der Trockenheit im vorigen Sommer und den Schneebrüchen im Winter in der Nationalparkregion baue sich aktuell wieder eine extreme Situation auf. Mit dem "etablierten Konzept" sei die Region jedoch bestens gerüstet, so der Tenor der Versammlung, der auch die Verwaltungen der Anrainerkommunen angehören.

Neue Landesanstalt führt Management weiter

Zum 1. Januar 2020 betreut eine neue Anstalt öffentlichen Rechts den Staatswald (wir berichteten). Landesforstpräsident Max Reger versicherte, dass die Anstalt "das so erfolgreiche Borkenkäfer-Management inklusive aller weiteren aktuell bestehenden Verträge vollinhaltlich übernehmen" werde. Damit sei eine erfolgreiche Fortführung des bewährten Konzepts in den kommenden Jahren gesichert.

Im Nationalpark gilt das Motto "Natur Natur sein lassen" auch für den Borkenkäfer. In Wirtschaftswäldern als Schädling gefürchtet, spiele der Käfer in der Kernzone des Schutzgebiets eine wichtige Rolle auf dem Weg hin zu einem wilderen Wald. Das Borkenkäfer-Management soll verhindern, dass sich der Käfer vom Nationalpark in angrenzende Wälder ausbreitet. Dazu wurde rund um den Nationalpark ein 500 Meter breiter Pufferstreifen ausgewiesen. Die FVA wertet die Daten aus dem landesweiten Borkenkäfer-Monitoring aus und gibt auf dieser Grundlage unter anderem auch einen Newsletter heraus, der Waldbesitzer regelmäßig über die aktuelle Situation und die notwendigen Maßnahmen unterrichtet.