Alter: Frauenliste sieht Probleme

Braut sich im Kreis Freudenstadt ein Problem mit Pflegeplätzen für Senioren zusammen? Die Liste "Frauen in den Kreistag" sieht da was aufziehen.

Kreis Freudenstadt. Das Thema brachte Martina Sillmann, Vorstandsmitglied des Vereins "Frauen in den Kreistag", in der Bürgerfragerunde der Kreistagssitzung am Montag ein. Als Beispiel führte sie das "Haus am Rosenberg" in Klosterreichenbach an, das von einem Pflegeheim mit 43 Plätzen in ein Haus mit ambulant betreuten Wohngemeinschaften umorganisiert werden soll. Bislang wurde nur für einen Teil der Senioren neue Heimplätze gefunden, die Suche gestaltet sich laut Heimverwaltung – ein Insolvenzverwalter – schwierig.

Laut Sillmann führe jedes andere Haus im Landkreis bereits eine "lange Warteliste". Für die vielen dementen Bewohner mit hohem Betreuungsaufwand und deren Angehörige sei nur vollstationäre Pflege eine Lösung. Zwar soll im Sommer 2019 in Baiersbronn mit der "Sonne Post" ein neues Seniorenheim mit 80 bis 100 Plätzen eröffnet werden. Allerdings würden dieses Jahr zwei Heime im Kreis geschlossen, nächstes Jahr voraussichtlich fünf Häuser. Somit fallen laut Sillmann unterm Strich 250 bis 300 Plätze weg, und das bei steigendem Altersschnitt der Bevölkerung. Verschärft werde die Lage auch durch die neue Landesheimbauverordnung, die einige kleinere Einrichtungen vor Probleme stelle. Nächstes Jahr läuft die Übergangsfrist aus. Sillmann: "Ist das Problem dem Landratsamt bekannt? Liegen Zahlen über offene Plätze vor. Und hat der Landkreis Möglichkeiten, zu reagieren?"

Landrat kündigt Zahlen an

Landrat Klaus Michael Rückert erklärte, der Kreis als Heimaufsicht sei informiert über Entwicklungen. Die Verordnung des Landes mit höheren Mindeststandards sei "ein Problem". Der Kreis sei stets bemüht, "Lösungen für den jeweiligen Einzelfall zu finden", so Rückert. Er sagte zu, in einer der nächsten Sitzungen Zahlen vorzulegen.

u Alpirsbach