Gebäude: Stadt gestaltet Fensterflächen und Eingang des ehemaligen Gasthauses und Hotels Dreikönig mit historischen Motiven

In die Vergangenheit eintauchen kann man beim Betrachten der Bildtafeln, die kürzlich entlang der Martin-Luther-Straße am ehemaligen Hotel und Gasthaus Dreikönig angebracht wurden.

Freudenstadt. In neuem Glanz, wie es sich Ideengeberin und zuständige Mitarbeiterin des Amts für Stadtentwicklung, Tatjana Peteroff, für die Zukunft wünscht, erstrahlt das Gebäude zwar noch nicht und damit ist auch so schnell nicht zu rechnen. Doch die angebrachten Bilder an der Fassade sollen vorbeilaufende Passanten in eine andere Zeit versetzen, in der das denkmalgeschützte Gebäude ein wichtiger Anlaufpunkt war.

1830 wurde der "Dreikönig" zum ersten mal in Unterlagen als Brauerei erwähnt. Im 20. Jahrhundert florierte das spätere Gasthaus der Dreikönigsbrauerei mit dem dazugehörigen Hotel. Eine Zeit lang war es eines der wichtigsten Lokale in der Stadt. Viele Feiern und Veranstaltungen fanden darin statt. Die Zeit nagte an dem Gebäude, das zum Schluss von der Besitzerfamilie Finkbeiner verpachtet war. Jetzt ist das stattliche Haus dringend renovierungsbedürftig. Seit etwa zwei Jahren ist das Gebäude nun im Besitz der Stadt und wurde im vergangenen Jahr geräumt. Den Kauf des "Dreikönigs" in zentraler Lage bezeichnete Rudolf Müller vom Amt für Stadtentwicklung seinerzeit als Glücksfall.

Neues Nutzungskonzept

Im vergangenen Jahr kündigte die Stadt an, ein neues Nutzungskonzept zu entwickeln, in dem die Belange des Denkmalschutzes wie der Erhalt der Fassade mit den Fenstern und Fensterläden berücksichtigt werden sollen. Auch der dahinterliegende Parkplatz gehört zum Gelände dazu und soll ebenfalls überplant werden.

Ursprünglich war Rudolf Müller davon ausgegangen, bis zum vergangenen Herbst ein Konzept vorlegen zu können, was sich aber verzögert hat. Genaue Pläne für den weiteren Umgang mit dem geschichtsträchtigen Haus fehlen noch. Als Architektin liegt Peteroff der "Dreikönig" am Herzen: "Die meisten Leute in Freudenstadt kennen das Gebäude gar nicht mehr. Ich möchte einfach, dass es wieder anders wahrgenommen wird und aus seinem Dornröschenschlaf erwacht", sagt sie über die angebrachten Tafeln. An den beiden Seitenwänden des "Dreikönigs" sind noch Flächen frei, die Platz für weitere Motive bieten.