Corona-Abstriche. Tests gegen Barzahlung an der Haustür machen lediglich Betrüger. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalität: Polizei warnt Bürger vor neuen Maschen / Einbruchszahlen bleiben offenbar konstant

Freudenstadt/Region. Nutzen Einbrecher den Stillstand des öffentlichen Lebens während der Corona-Krise? Zwar meldete die Polizei zuletzt mehrere Fälle. Allerdings gebe es keine auffällige Häufung – dafür aber neue Tricks.

Dies erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Pforzheim auf Nachfrage. In der Nacht zum Freitag hatten Einbrecher den Kindergarten im Kohlstätter Hardt in Freudenstadt heimgesucht. Zuvor war in der Nacht zum Donnerstag ein Einbruch in die Grundschule Schillerstraße in Alpirsbach verübt worden. In beiden Fällen war die Beute wohl eher dürftig. Auch im Enzkreis hatte es zuletzt mehrere Einbrüche gegeben.

Laut Pressestelle des Polizeipräsidiums reiße die Zahl aktuell nicht nach oben auf. Seit Jahresbeginn seien rund 100 solcher Taten verübt worden, was erfahrungsgemäß dem Durchschnitt von drei bis fünf Taten in der Woche entspreche. Allerdings fehle der Vergleich, weil das neue Polizeipräsidium für den Nordschwarzwald erst Anfang des Jahres den Dienst aufgenommen hat. Weitere Details werden für den Lauf der Woche angekündigt, wenn die neue Kriminalitätsstatistik veröffentlicht werde. Der Schwerpunkt im Nordschwarzwald liege auf Einbrüche in Firmengebäude. Zuletzt war im Enzkreis eine achtköpfige Bande geschnappt worden, die Kupfer stehlen wollte.

Enkel-Trick angepasst

Indessen warnt die Polizei im Zuge der Corona-Krise vor zwei weiteren Betrugsmaschen, mit denen Verbrecher die allgemeine Verunsicherung ausnutzen wollten. So werde öfter der bekannte "Enkeltrick" der neuen Lage angepasst. Hier melden sich angebliche Verwandte telefonisch bevorzugt bei Senioren und täuschen Geldnot vor. Sie bräuchten finanzielle Unterstützung, um Behandlungen bezahlen oder aus Krisengebieten ausgeflogen werden zu können. Zweiter Trick sind Besuche von Betrügern, in denen Corona-Tests an der Haustür angeboten werden – für teils 200 Euro in bar. Die Polizei warnt: Es gebe keine Abstriche an der Haustür.