Die Betreuung von Kleinkindern ist anspruchsvolle Arbeit, bei der auch das Spielen nicht zu kurz kommen sollte. Foto: dpa

Jugendhilfeausschuss diskutiert über Qualität der Betreuungsmöglichkeiten. Mehr Möglichkeiten für unter dreijährige Kinder.

Freudenstadt - Der Ausbau der Betreuung von unter dreijährigen Kindern wurde in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben.

Axel Buchthal, für den paritätischen Wohlfahrtsverband im Jugendhilfeausschuss, hat sich in dieser Phase des rasanten Ausbaus Sorgen darüber gemacht, ob die Qualität in der U3-Betreuung so schnell gewährleistet werden kann, wie die Plätze allerorts geschaffen wurden.

Er hat im Dezember 2013 einen Antrag bei der Landkreisverwaltung eingereicht, wonach im Jugendhilfeausschuss ein Referent eingeladen werden soll, der "Voraussetzungen einer qualitativ guten Arbeit im Kleinkindbereich herausarbeitet".

Nun, eineinhalb Jahre später, war es so weit, das Thema stand auf der Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses. Dass so viel Zeit vergangen ist, fand Buchthal ärgerlich. Die Referentin vom Kommunalverband für Jugend und Soziales sei lediglich auf gesetzliche Rahmenbedingungen eingegangen. Buchthal forderte, dass sich alle Fachkräfte in Kinderkrippen mit dem Kapitel Frühpädagogik auseinandersetzen sollten.

"Die eigentliche Kontrolle geschieht durch die Eltern"

In der Diskussion unter den Ausschussmitgliedern sagte Erwin Zepf: "Das ist ein sensibles Thema, und Eltern sind wohl am sensibelsten dafür." Wenn eine Einrichtung nicht funktioniere, die Kleinkinder nicht gut behandelt würden, spreche sich das unter den Eltern herum, und die Einrichtung werde gemieden. Erwin Zepf sagte: "Das ist das Korrektiv: Wer keine gute Leistung bringt, ist weg vom Markt – und Kinderbetreuung ist heute ja wirklich ein Markt."

Dieser Haltung schloss sich Erster Landesbeamter Klaus-Ulrich Röber an: "Die eigentliche Kontrolle geschieht durch die Eltern."

Darüber hinaus sagte er: "Wenn wir das Gefühl hätten, dass es in der U3-Betreuung einen Missstand gäbe, würden wir eingreifen, ob wir zuständig sind oder nicht." Zur langen Liegezeit des Antrags sagte Röber: "Das kann passieren, das Thema war wohl weniger wichtig als anderes. Dafür haben wir in der Sitzung jetzt ausführlich darüber diskutiert."