"Blue Stuff" ließ die Rockmusik der 70er- und 80er-Jahre aufleben. Foto: mos

"Blue Stuff" lässt Zuhörer tanzen. Plätze im ehemaligen Ballsaal und  Restauranträumen gefüllt.

Freudenstadt - Mit einer solch großen Resonanz hatten vermutlich weder die Gastgeber – die Denkmalfreunde Waldlust und der Verein für Kulturdenkmale Freudenstadt – noch die Musiker von "Blue Stuff" samt Schauspieler Uwe Nimmergut gerechnet.

Die Plätze im ehemaligen Ballsaal und den angrenzenden Restauranträumen waren voll besetzt, als die Freudenstädter Band Blue Stuff die Rockmusik der 70er- und 80er-Jahre zum Leben erweckte. Obwohl die Organisatoren viele Tische und Sitzgelegenheiten aufgestellt hatten, gingen an diesem Abend die Plätze aus.

So mancher, der zu spät kam, machte es sich deshalb im Ausschankbereich vor dem Tanzsaal oder gleich auf dem Boden vor der Tanzfläche bequem, die sich übrigens rasch füllte.

Steffen Zeile und Eva Schoch (beide Gesang) rockten gemeinsam mit Thomas Müller (Keyboard), Armin Weigold (Schlagzeug), Walter Däumler (Gitarre), Matthias Wolf (Gitarre, Bluesharp) und Egon Buchta (Bass) den Saal und sorgten für gute Stimmung bei den Fans. Mit Knallern wie "The Power of Love" oder auch Van Halens "Jump" heizten die Musiker den Besuchern von der ersten Minute an kräftig ein, bevor es mit dem lyrischen Part und Uwe Nimmergut wieder etwas ruhiger zuging.

Gemeinsam mit ihm hatte "Blue Stuff" schon einmal für die Erlacher Höhe ein Konzert gegeben, das den Zuhörern seinerzeit gut gefallen hatte. Gefühlvoll und ausdrucksstark las Nimmergut die Liedtexte eigentlich bekannter Rocksongs auf Deutsch vor und eröffnete dadurch völlig neue Perspektiven auf das Gehörte. Anstatt der Bässe und der flotten Rhythmen stand auf einmal die Botschaft im Mittelpunkt.

Stücke wie "Far, Far Away" von Slade – eine Gelegenheit für Eva Schoch, auch ihr Talent am Saxofon unter Beweis zu stellen – und "Venus" von Shocking Blue oder auch Pink Floyds "Wish You Were Here" trafen den Nerv des Publikums. Die Kombination aus gefühlvoll vorgetragener Lyrik und rockiger Musik war schon aufgrund der Gegensätzlichkeit etwas Besonderes.

Hinzu kam das Flair der "Waldlust", die an diesem Abend ein Stück weit an die ehemaligen Glanzzeiten des Hotels erinnerte, als Adlige und sonstige Berühmtheiten dort abstiegen.

Nach dem lyrisch-ruhigeren Part war dann Party angesagt. Steffen Zeile und Eva Schoch verstanden es gemeinsam mit der Band ausgezeichnet, die Rockfans mit ihren Songs bis spät in die Nacht bei Laune und auf der Tanzfläche zu halten. Die war etwas zu klein für den Ansturm Tanzwütiger, weshalb auch in den Ecken getanzt wurde. Klassiker von Deep Purple, AC/DC, den Eagles, Led Zeppelin oder Brian Adams wurden gespielt und gesungen bis spät in die Nacht. Wer zwischendurch Durst oder Hunger hatte, konnte es sich auch an der Bar bequem machen und einen Drink zu sich nehmen oder die Speisen und Snacks genießen, die der Verein anbot.