Der Kunstverein Freudenstadt lädt zur Jahresausstellung mit Bildern und Skulpturen ins Kurhaus ein

Von Gerhard Keck Freudenstadt. Ein Jubiläum feiert der Kunstverein Freudenstadt: Seit nunmehr 15 Jahren bereichert er die regionale Kultur. Dazu passt die Jahresausstellung 2011 mit Bildern und Skulpturen, die noch bis zum 20. März im Kurhaus zugänglich ist.Großen Zuspruch verzeichneten die Veranstalter auf der Vernissage, die wahrlich Festcharakter aufwies. Zweiter Vorsitzender Peter Graf eröffnete den Reigen aus Wort- und Musikbeiträgen im Kienbergsaal. Vorsitzender Paul Klumpp dankte der Stadtverwaltung für die bisherige vielfache Unterstützung und gute Zusammenarbeit.

 

50 Mitglieder verzeichnet der Kunstverein derzeit, davon sind 22 "kreativ tätig". An der Jahresausstellung beteiligen sich die 14 Künstler Rolf Bohnet, Rainer Cichy, Herbert Freudenreich, Peter Graf, Danielle Herrmann, Paul Klumpp, Friedrich Möhrle, Christel Mutz, Gerda Müller-Häcker, Stefanie Neuenhüskes, Margot Schmid, Karina Schwarze, Christina Wesselak und Helen Wind. Sie zeigen rund 80 groß- und kleinformatige Arbeiten, gefertigt aus den unterschiedlichsten Materialien.

Die breite Themenpalette demonstriert den höchst individuellen Umgang mit Farbe, Form und künstlerischem Ausdrucksvermögen. Galerist Tomas Rapp besorgte die zielgerichtete Präsentation der Werke.

Kulturamtsleiter Reinhold Beck überbrachte die Grüße der Stadt. Verein und Ausstellung seien ein "bemerkenswerter Farbtupfer" im örtlichen kulturellen Leben. Dafür werde auch die Kommune weiterhin ihren Beitrag leisten. "14 fantasiegesteuerte Mitmenschen" verstünden, mit ihren Werken das Publikum anzusprechen und ihre Weltsicht offenzulegen, betonte Festredner Siegfried Schmidt vom Denkmalverein. Kunst sei "das Ringen um Ausdruck, Ästhetik und Schönheit, um Formgebung und sinnliche Reize", gleichwohl auch eine "riskante Selbstentäußerung".

Skizzenhaft kennzeichnete der Referent die prägenden Elemente in den Arbeiten der ausstellenden Künstler. Seine Beschreibungen listeten beispielsweise Attribute auf wie "spektakuläre Farbkompositionen", "dekorative Kraft" oder "farb-mondäne Keramik". Am Ende seiner plastischen Ausführungen ging er ins Grundsätzliche: Er bedauerte, dass es noch keinen dauerhaften Ausstellungsraum für die lokale Kunstszene gibt. Lobenswert sei es, dass verschiedene Institutionen in ihren Räumlichkeiten zeitlich begrenzte Kunstpräsentationen ermöglichten. Was aber fehle, sei ein Kunstmuseum, das den Arbeiten sowohl aus der Vergangenheit als auch der Gegenwart eine dauerhafte Heimstatt biete. Als Vertreter des Denkmalvereins zeichnete Schmidt eine Vision vom ehemaligen Hotel Waldlust als "voll ausgebaute Kunst- und Kulturstätte in Privat- beziehungsweise Stiftungshand". Er räumte ein, dass hierfür zunächst eine Fülle von Voraussetzungen geschaffen werden müsste.

Begeistert nahm das Publikum die musikalische Umrahmung der Vernissage durch Horst Schlenzka (Violine), Caroline Rieger (Violine) und Karl-Adolf Hornung (Klavier) auf.

Die Ausstellung ist bis zum 20. März geöffnet, immer dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr.