Mit Dieseltriebwagen fährt derzeit die Bahn an Samstagen nur bis nach Eutingen. Foto: Schwark

Nachteile für Reisende: Direktverbindungen an drei Samstagen fallen weg. Grund ist zu großer Andrang.

Freudenstadt - Nachteile für Bahnreisende aus dem Raum Freudenstadt in Richtung Stuttgart gibt es ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit. An drei Samstagen – am 6., 13. und 20. Dezember – wurden die zweistündigen Direktverbindungen zum Stuttgarter Hauptbahnhof gestrichen.

Ein kleiner Aushang macht die Fahrgäste am Freudenstädter Hauptbahnhof darauf aufmerksam. Gründe für den Wegfall der komfortablen Verbindung mit den Regionalzügen der Deutschen Bahn werden nicht genannt. Statt der elektrischen Züge fahren an den drei Samstagen Dieseltriebwagen bis nach Eutingen, wo alle Fahrgäste in die Züge, die aus Richtung Rottweil kommen, umsteigen müssen.

Was ist der Grund für diese etwas seltsame Regelung, die bei vielen Fahrgästen aus Freudenstadt am vergangenen Wochenende für allerlei Verdruss gesorgt hat? Ein Sprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass der Weihnachtsmarkt in Stuttgart für die Streichung der Direktverbindungen von Freudenstadt verantwortlich ist.

Weil der Andrang von Fahrgästen aus dem Neckartal in der Vorweihnachtszeit besonders groß ist, fahren die Züge bereits ab Rottweil in Doppeltraktion. Das bedeutet, dass zwei Züge zusammengekoppelt werden. Normalerweise wird der Zug aus Freudenstadt in Eutingen mit dem Zug aus Rottweil zusammengekoppelt und fährt dann als Doppeltraktion nach Stuttgart. An zwei Züge kann nicht noch ein dritter angehängt werden. Doch auch aus Freudenstadt, Dornstetten, Schopfloch und den weiteren Orten an der Bahnlinie bis Eutingen wollen viele Menschen derzeit den Stuttgarter Weihnachtsmakt besuchen, also ist auch in diesen Zügen der Andrang groß. Wie Fahrgäste berichten, herrscht in den von der Bahn eingesetzten Dieseltriebwagen drangvolle Enge. "Bereits in Dornstetten war der Zug voll", sagt ein Fahrgast. Dies ist besonders dann der Fall, wenn nur ein Triebwagen eingesetzt wird, der um die 70 Plätze bietet. Der sonst eingesetzte Regionalzug hat etwa 200 Plätze.

Richtig eng wird’s für die Bahnreisenden aus Freudenstadt, wenn sie dann in Eutingen in den Zug aus Rottweil umsteigen müssen, der an den vorweihnachtlichen Samstagen meist ebenfalls überfüllt ist.

Warum derzeit in Freudenstadt Dieseltriebwagen auf der sonst elektrisch betriebenen Strecke eingesetzt werden, erklärt der Bahnsprecher lapidar: "Alles was wir an elektrischen Zügen haben, ist im Einsatz."