Die Bärenfänger brachten Oberbürgermeister Julian Osswald auf den Marktplatz, der nicht nur von Narren, sondern auch von vielen Zuschauern bevölkert war. Die Hästräger wollten auch eine Pyramide bauen und die Grenzweg-Sinfoniker spielten. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Narren stürmen Rathaus und entmachten Oberbürgermeister / Nicht nur Schabernack im Sinn

Von Maximilian Müller

In Freudenstadt haben die Narren übernommen. Am Donnerstag stürmten sie das Rathaus. Die Bärenfänger führten Oberbürgermeister Julian Osswald ab.

Freudenstadt. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus spielten die Grenzweg-Sinfoniker aus Kniebis mehrere Stücke. Derk Wittnebel, der Vorsitzende der Narrenzunft, und Osswald lieferten sich ein – choreografiertes – Streitgespräch. Unter anderem warf Wittnebel Osswald vor, er habe die Pfeiler für die Hochbrücke in Horb auf dem Freudenstädter Marktplatz einbohren lassen. Osswald wollte zunächst nicht das Rathaus verlassen. Eine Hexe versuchte, an der Regenrinne hochzuklettern, kam aber nicht weit. Auch die Pyramide der Hästräger scheiterte.

Aber als die Mitarbeiter der Stadt das Gebäude verließen und sich unter die vielen Zuschauer mischten, dauerte es nicht lange, da brachten die Bärenfänger samt Bär das Stadtoberhaupt in Ketten auf den Martkplatz. Dort übergab er den Rathausschlüssel Wittnebel.

Die Narren hatten aber nicht nur Schabernack im Sinn. Wittnebel überreichte einen Scheck in Höhe von 999 Euro an den Stadtseniorenrat für das "Rufauto 60 plus". In seiner Dankesrede sagte Reinhard Joos vom Stadtseniorenrat, dass mit dem Geld Sprit bezahlt werde. Außerdem spielte er auf die vielen roten Ampeln in der Stadt an, an denen man lange warte.