Der Weihnachtsmarkt in Freudenstadt scheint unter einem guten Stern zu stehen: HGV-Vorsitzender Johannes Ruoss jedenfalls ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Archiv-Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

HGV beäugt Weihnachtsmarkt kritisch, zeigt sich aber zufrieden / Pläne fürs nächste Jahr

Von Simone Heinzelmann Freudenstadt. "Super, unvorstellbar!" Johannes Ruoss, Vorsitzender des Freudenstädter Handels- und Gewerbevereins (HGV), zeigt sich begeistert von der bisherigen Resonanz des Weihnachtsmarkts. Und auch seine Hoffnung hat sich erfüllt, dass das für die Tombola bestimmte Mountainbike, das vor Marktbeginn geklaut wurde, wieder auftaucht.Es wurde beim Fundamt abgegeben – gerade noch rechtzeitig für die Losziehung am Sonntag kurz nach 19 Uhr, rund eine Stunde vor dem offiziellen Marktende.

 

"Wir haben furchtbare Tage hinter uns", so Ruoss, der sich auf das schlechte Wetter Anfang der Woche bezieht. "Das Wetter ist eben die halbe Miete – aber es waren dennoch Leute da", freut sich der Vorsitzende. Schwieriger sei es zwar immer für die Handelsstände, denn der Regen habe nicht gerade zum Bummeln eingeladen. Aber bei den Essständen sei viel los gewesen. Viele flüchteten gerne unter einen Schirm – mit einem Glühwein zum Aufwärmen. Vom Speiseangebot zeigt sich Ruoss, der gerade mit seiner Familie eine kleine kulinarische Erkundung des Weihnachtsmarkts vorgenommen hat, begeistert. Ob Rigatoni, Pizza, Kebab, Chiwapchichi, Maronen oder Steaks – auf dem Weihnachtsmarkt gebe es fast alles.

Kritisch beäugt hat der HGV den Weihnachtsmarkt am Mittwochabend. Da musste noch so mancher seine Hausaufgaben machen: "Vier Hütten müssen nachgeschmückt werden", erzählt Ruoss. "Das geht einfach nicht", sagt er über Stände, die nicht mit der nötigen Sorgfalt ausstaffiert wurden

Ansonsten zeigt sich der HGV-Vorsitzende überaus zufrieden: "Die Großväter des HGV haben schon relativ viel richtig gemacht." Der Dorfcharakter des Weihnachtsmarkts lade zum Bummeln ein und biete gemütliche Ecken und Nischen.

Fürs nächste Jahr hat sich der HGV trotzdem noch die eine oder andere Verbesserung vorgenommen. Ausgebaut werden soll das weihnachtliche Angebot. Ruoss denkt an zwei bis drei Stände, die noch hinzukommen sollen. Dass es in diesem Jahr keinen Krippenbauer gibt, findet er schade. Gerne hätte er im nächsten Jahr jemanden dabei, der etwas produziert, etwa einen Kunstschmied – zumindest an den Wochenenden.

An der Länge des Markts möchte Ruoss nicht rütteln: "Solange ich Vorsitzender bin, dauert der HGV-Markt zehn Tage. Da lasse ich mich auf keine Diskussion ein", macht er deutlich. Der Grund: "Weil die Kaufkraft nicht ausreicht, um den Markt länger am Leben zu halten." Das gehe nur bei einem Markt, der sich auf Essstände beschränke, aber das sei nicht das Ziel des HGV Freudenstadt.

Einen weiteren Markt im Anschluss an den HGV-Weihnachtsmarkt würde er sehr begrüßen, betont Ruoss. "Es wäre gut, wenn der riesengroße Marktplatz belebt würde." Wichtig sei ein schneller Übergang: Der HGV müsse zügig abbauen, so dass parallel schon der Aufbau der Folgeveranstaltung vonstatten gehen könne. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte Tourismusdirektor Michael Krause, dass es bereits Gespräche mit dem Veranstalter des Martini- und Neujahrsmarkts für das kommende Jahr gebe.

Derweil bereitet sich der HGV schon auf die nächste Veranstaltung am Freitag, 17. Dezember vor: die lange Einkaufsnacht in Freudenstadt bis 22 Uhr. Schwedenfeuer werden vor den Geschäften, von denen viele Glühwein und Lebkuchen anbieten, brennen. Die Turmbläser spielen ab 17 Uhr jeweils zur vollen Stunde vom Rathausturm herab. Bären verteilen Bärenpässe und Süßigkeiten. Und in der Buchhandlung Dewitz in der Loßburger Straße 2 liest Claudia Seitz um 17, 18 und 19 Uhr Weihnachtsgeschichten für Kinder vor.