Die Schatzsuche des 21. Jahrhunderts funktioniert mit Hilfe von GPS-Geräten. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Geocaching wird im Schwarzwald immer populärer / GPS-Geräte helfen, den Weg zum Versteck zu finden

Von Maurice Keck

 

u Woche für Woche zieht es sie nach Baiersbronn und an andere für Kenner fast schon "magische" Orte. Wie Schatzsucher jagen sie durch Wald und Flur, suchen die Rucksacktouristen am Rinkenturm, dem Stöckerkopf oder bei der Michaelskirche in Friedrichstal zwischen Büschen, Gräsern und Geäst. Immer mit dabei: das GPS, ein handyähnliches Gerät, ein satellitengesteuerter Koordinatengeber. Es nutzt zur Positions- und Zeitbestimmung die Hilfe des globalen Navigations-Satellitensystems.

"Geocaching" nennt sich dieses einzigartige Hobby, das immer mehr Anhänger findet. Das Geocaching ist eine moderne Art der Schatzsuche für Erwachsene, aber auch für Jugendliche und Kinder oder aber die ganze Familie.

Mit ihrem GPS-Empfänger werden die Schatzsucher des 21. Jahrhunderts per Satellitenfunk gelenkt. Sie laufen die jeweiligen Zielkoordinaten ab mit dem Ziel, möglichst schnell den begehrten "Cache", den Schatz zu finden: ein Behältnis mit einem Logbuch und ganz unterschiedlichen Gegenständen – die Bandbreite ist hier denkbar groß. So gut wie jedes kleine Objekt ist als Schatz geeignet, nur haltbar muss es sein. Wer das Versteck gefunden hat, trägt zum Beweis seinen Namen in das Logbuch ein und tauscht den Schatz gegen Mitbringsel aus dem eigenen Rucksack für den nächsten Geocacher aus.

Der Ursprung der GPS-Technologie stammt aus den USA. Von der exakten Datenlieferung des Militärs entwickelte es sich inzwischen zu einem global betriebenem Hobby, Geocaching. Neben den USA und Australien ist inzwischen auch Deutschland ein interessantes Gebiet für Geocacher. Speziell der Schwarzwald profitiert von diesem Trend. Zahlreiche aktive "Cacher" begeben sich hier Woche für Woche auf die Suche nach spannenden neuen Verstecken.

Zwar gibt es beim Geocaching in materieller Hinsicht nichts zu gewinnen, aber die Schatzsucher bewegen sich viel an der frischen Luft, erleben die Natur, lernen sich zu orientieren und nehmen besondere Attraktionen persönlich in Augenschein. Nicht nur der Ort, auch die Art des Verstecks kann ein Erlebnis sein. Ein Rätsel zu lösen ist dabei meist nicht das einzige Hindernis. Auch Simon Reichel aus Baiersbronn ist vom "Geocaching-Virus" befallen. Seit mehr als zehn Jahren begibt er sich ein bis mehrmals die Woche auf den Weg, um einen der zahlreichen Caches zu finden.

Dabei gilt nicht dem Versteck seine Leidenschaft, sondern viel mehr dem Weg dorthin. "Ich cache aus Leidenschaft für die Natur", erklärte er. Momentan ruht das Hobby jedoch, denn es ist Winter. Doch im Frühling und während der warmen Sommertage ist der ideale Zeitpunkt für ihn, sich einen GPS-Empfänger zu schnappen und auf Schatzsuche zu begeben. "Doch auch beim Geocaching kann man negative Erfahrungen machen", sagte Simon. "Ein Cache an der Autobahntoilette ist etwas sehr ärgerliches", argumentierte er.

Da seine ganze Familie Geocaching betreibt, macht es ihnen nichts aus, Zeit in das Hobby zu investieren. "Wir suchen alle Arten von Caches, ob Nacht-Caches oder auch Caches, bei denen wir als Team ein Rätsel lösen müssen", sagte er. Selten komme es vor, dass ein Cache nicht auffindbar ist. Dann sollte man die Koordinaten überprüfen und gegebenenfalls den Besitzer des Verstecks benachrichtigen. Beim Kauf eines GPS-Gerätes sollten sich Einsteiger unbedingt beraten lassen. Simon empfiehlt daher, beim Gerät auf die sogenannten "Difficulty-Sterne" zu achten oder sich bei der Baiersbronner-Touristik einfach ein Gerät probeweise auszuleihen.u Der Autor dieses Beitrags ist Schüler der Klasse 9b des Richard-von-Weizsäcker-Gymnasiums Baiersbronn.

Weitere Informationen: bei der Baiersbronner-Touristik und im Internet unter www.geocaching.com.