Hotel am Park hat viele negative Bewertungen. Untersuchungs-Ergebnis erst nächste Woche.
Freudenstadt - "Großer Urlaub zu fairen Preisen", so wirbt das Freudenstädter Hotel am Park auf seiner Homepage. Doch die Resonanz von vielen Gästen ist nicht berauschend. Im Internetportal HolidayCheck.de erhält das 350-Betten-Haus nur 3,4 von sechs möglichen Punkten. Gastronomie, Zimmer und Service erhalten nur Noten um 3.
Die beste Bewertung gibt es für die Lage und die Umgebung, nämlich 4,1. Auch die Beurteilungen einzelner Gäste fallen zum Teil nicht gut aus. So schreibt zum Beispiel eine Familie: "Handtücher waren Luxus und wurden erst nach mehrmaliger Nachfrage gewechselt", oder "das Frühstück und Abendessen waren eine Katastrophe. Meistens gab es nicht genügend zu essen und man musste oftmals mit hungrigem Magen ins Bett".
Bad wurde aus hygienischen Gründen gesperrt
Ebenso schreibt diese Familie: "Der Hammer ist gewesen, dass das Bad aus hygienischen Gründen gesperrt wurde. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen." "Auf keinen Fall einen Urlaub in diesem Hotel buchen, auch wenn der Preis noch so günstig ist", lautet eine Empfehlung in dem Internetportal.
Beim Schwarzwälder Boten hat sich eine Frau gemeldet, die als Zimmermädchen in dem Hotel beschäftigt war und angeblich immer noch auf Lohnzahlungen wartet. Die Aussage von Geschäftsführer Jens Dörschel "Natürlich zahlen wir korrekt Löhne" (wir berichteten) bezeichnet sie als "ungeheuerliche Lüge".
Wie geht es mit dem Hotel am Park weiter? Das Duschverbot für Teile des Hauses bleibt vorerst bestehen, so Pressesprecherin Sabine Eisele vom Landratsamt, und zwar so lange, bis dem Gesundheitsamt das Ergebnis der am vergangenen Freitag gezogenen Wasserproben vorliegt.
Eigentlich hatte man mit diesem Ergebnis bereits am Montag gerechnet. Doch wie Hoteldirektor Heinz Himburg auf Nachfrage unserer Zeitung betonte, habe es sich um eine Fehlinformation gehandelt. Mit dem Ergebnis sei erst in der nächsten Woche zu rechnen.
In der Zwischenzeit "bucht keiner mehr bei mir", sagt Himburg. Nur noch 70 Gäste seien im Hotel am Park. Die Reiseveranstalter siedelten ihre Gäste in andere Häuser um. Weder er noch Geschäftsführer Jens Dörschel von der Firma Agnus GmbH in Köln, zu der das Hotel am Park gehört, wussten bis gestern von anstehenden Ermittlungen der Polizei wegen der Strafanzeige des Mannes der nach einer Legionellen-Infektion verstorbenen Frau. "Was wir tun konnten, haben wir getan", sagt Dörschel. Die Teile des Hotels, die vom Duschverbot des Gesundheitsamts nicht betroffen sind, will er auf jeden Fall offen halten. Angesprochen auf die oftmals schlechten Bewertungen des Hauses, meint er, dass man bei 60.000 Gästen pro Jahr auf 400 oder 500 Bewertungen nicht so viel Wert legen dürfe. "Bewertungen sind immer Ansichtssache", so Dörschel, und "wenn es allen nicht gefallen würde, würde ja keiner kommen."