Die Organisten Karl Echle (rechts) und Werner Schröder (links) mit Sängerin Claudia Echle (Zweite von links) und der gnitzen "Putzfrau der Taborkirche", Christel Ganz. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Karl Echle und Werner Schröder bieten in der Taborkiche fröhliche und leichte Musik

Musikalische Funken versprühten die Organisten Kirchenmusikdirektor Karl Echle und Werner Schröder aus Marl bei ihrem gemeinsamen Konzert "Die heitere Orgel" zur Fasnet.

Freudenstadt. "Götterfunken im Elysium" lautete der Titel des Konzerts in der voll besetzten Taborkirche. Es war ein grandioser Beitrag zu Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag. Heiteres und Ungewöhnliches war zu hören und wurde mit bezaubernden Liedern durch die Sopranistin Claudia Echle ergänzt.

Zur Fasnet hatten die Musiker fröhliche und leichte Stücke mit den bekanntesten Werken von Ludwig van Beethoven in ungewöhnlichen Bearbeitungen für die Orgel mitgebracht. Christel Ganz moderierte das Konzert als "Putzfrau der Taborkirche". Charmant und mit viel Hintergrundwissen führte sie durch das Programm und ließ das Publikum an ihren tiefgründigen Gedanken teilhaben, bevor Karl Echle und Werner Schröder mit der Ouvertüre zur Ballettmusik "Die Geschöpfe des Prometheus, op. 43" die ersten musikalischen Funken sprühen ließen.

Beide spielten vierhändig an der Orgel, erst zart, dann auch wild, jeweils im fliegenden Wechsel zwischen den drei Manualen. Dabei konnten die Besucher das virtuose Spiel der beiden Musiker als Besonderheit auf einer Videoleinwand verfolgen, übertragen durch Lars Vieth.

Etwas Besonderes waren zwei Musikstücke, die Beethoven einst für den Musikautomaten seines Freundes Joseph von Deym geschrieben hatte. Vierhändig wurde das "Adagio F-Dur für die Flötenuhr WoO 33" gespielt. Der "Grenadiermarsch für die Flötenuhr WoO 29" wurde von Schröder interpretiert.

Immer wieder gibt es Zwischenapplaus

Einfach schön war das von Claudia Echle gefühlvoll gesungene "Ich liebe dich so wie du mich, WoO 123", das Beethovens zärtliche Seite hörbar machte. Für leichte Gänsehaut sorgte ihr Lied "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre", bei dem Beethoven zwei Gedichtstrophen von Christian Fürchtegott Gellert vertont hatte, bevor Claudia Echle eindrucksvoll das "Glück der Freundschaft" besang. Das Publikum spendete immer wieder Zwischenapplaus, auch für die beiden Organisten.

Dem Publikum gefielen auch die unterschiedlichen Variationen von "God save the King", WoO 78, mit der anfangs erkennbaren und bekannten Melodie, die Echle virtuos der Orgel entlockte. In eine ganz andere Zeit der Musik versetzte Schröder mit "Roll over Beethoven" die Zuhörer. Für diese Improvisation wechselte der Kirchenmusiker ans Klavier und rockte und jazzte, dass es eine Freude war. Dazu schwang er ein Bein auf das Klavier und gab sich als "Rebell" – wie der Beethoven seiner Zeit. Damit begeisterte er das Publikum. Etwas gemächlicher und dennoch rasant verlieh Karl Echle dem Stück "Die Wut über den verlorenen Groschen", op. 129, Ausdruck und Glanz.

Als krönenden Abschluss spielten Echle und Schröder erneut vierhändig die von Beethoven selbst so genannte "Schicksalsmelodie", die "Fünfte Symphonie c-Moll, op.67, erster Satz Allegro con Brio". Das begeisterte Publikum brachte seine Freude über das gelungene Konzert mit lang anhaltendem und stehendem Applaus zum Ausdruck und wurde mit einer luftig-leicht gespielten Zugabe, einem "Scherzo", belohnt.