Dekan Werner Trick (links) würdigte die Verdienste von Renate Braun-Schmid (rechts neben ihm), die am Wochenende in der Stadtkirche Freudenstadt im Beisein ihrer Mitarbeiter im Gottesdienst verabschiedet wurde. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Renate Braun-Schmid verabschiedet sich als Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle

Die langjährige Leiterin der Diakonischen Bezirksstelle in Freudenstadt, Renate Braun-Schmid, verabschiedet sich und übernimmt neue Aufgaben beim Diakonischen Werk in Stuttgart.

Freudenstadt. Im Gottesdienst in der Freudenstädter Stadtkirche wurde Renate Braun-Schmid von Dekan Werner Trick verabschiedet. Wie beachtlich ihre Leistungsbilanz ist, belegten sowohl die Würdigung ihrer vielen erfolgreichen Projekte als auch die lobenden Rückmeldungen der vielen anwesenden Mitarbeiter. Besonders hoben diese hervor, dass die scheidende Bezirksstellenleiterin stets ein offenes Ohr für alle hatte.

Hervorgehoben wurde zudem Braun-Schmids Arbeitshaltung, die sowohl von großer Fachkompetenz als auch von hohem persönlichen Einsatz geprägt gewesen sei. Zudem schätzten ihre Mitarbeiter ihre Flexibilität, gepaart mit der Bereitschaft, Innovationen aufzugreifen und voranzubringen, und nicht zuletzt ihren Humor.

Dekan Werner Trick dankte auch im Namen des gesamten Kirchenbezirks in seiner Laudatio der scheidenden Mitarbeiterin für "ihren überaus großen Einsatz in der Diakonie im Kirchenbezirk und im Landkreis". Beeindruckend war seine Aufzählung der Arbeitsfelder der Diakonischen Bezirksstelle, die die Fachfrau in Freudenstadt weiterentwickelte oder neu einrichtete. So wurden unter der Leitung von Renate Braun-Schmid die allgemeine Sozialarbeit, die Suchtberatung und die Vermittlung von Mutter-Kind-Kuren entscheidend weiterentwickelt.

Die Menschen waren ihr stets wichtig

Neu installiert wurden von Braun-Schmid die Bereiche Schwangeren- und Schwangerschafts-Konfliktberatung, die Arbeit mit Flüchtlingen und Asylsuchenden, die ehrenamtliche Schuldnerberatung und – zusammen mit der Erlacher Höhe und der Stiftung Eigensinn – die Straßen-Sozialarbeit. Wie Werner Trick weiter ausführte, wird auch der von ihr erst kürzlich gegründete Entschuldungsfonds bereits gut angenommen. Ferner übernahm Renate Braun-Schmid die Leitung des Projekts "Handgemacht". Bei vielen weiteren Projekten wie Vesperkirche, Welttag für seelische Gesundheit und Stattlädlekisten sowie bei dem von ihr initiierten und herausgegeben Diakoniemagazin brachte sie sich ein. Abschließend ging Dekan Trick auf die Beweggründe der Arbeit von Braun-Schmid ein: "Man hat gespürt, dass ihnen die Menschen wichtig sind. Sie hatten einen Blick für die Menschen, die Hilfe nötig haben." Zusammenfassend zitierte Trick, passend zum Thema des Gottesdienstes und zur Laudatio auf Braun-Schmid, den ehemaligen Landesbischofs Theo Sorg: "Ein Menschenleben, das nur um sich selbst kreist, ist arm bei allem Reichtum."

Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde durch Kevin Dilper an der Orgel. Dass Braun-Schmid nicht um sich selbst kreist, sondern sich stets von den Nöten und den Belange ihrer Mitmenschen leiten lässt, belegten ihr Schlusswort und die anschließenden Gespräche mit ihr eindrücklich.

Rückblickend auf ihre Freudenstädter Zeit zeigte sich Renate Braun-Schmid dankbar für die vielen Begegnungen und Gespräche. Bei der 63-jährigen Ehefrau und Mutter von vier erwachsenen Kindern klang auch an, dass ihr hierfür in Freudenstadt oft großes Durchhaltevermögen und eine gehörige Portion Beharrlichkeit abverlangt wurden. Dies sei ein Grund gewesen, warum sie sich für ihr letztes berufliches Wegstück – Braun-Schmid plant, noch vier Jahre zu arbeiten – beim Diakonischen Werk in Stuttgart eine neue Herausforderung gesucht habe. Die studierte Sozialpädagogin und Sozialwirtin mit zahlreichen Weiterbildungen sah für ihre Arbeit in Freudenstadt keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten mehr. Ab 1. Oktober wird sie beim Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg als Referentin in der Abteilung Landkreis- und Kirchenbezirksdiakonie und Existenzsicherung arbeiten.