Soziales: Erlacher Höhe besteht seit 25 Jahren in Freudenstadt / Mehrere Veranstaltungen auf dem Programm

Das 25-jährige Bestehen der Erlacher Höhe in Freudenstadt wurde unter dem Titel "Unerhört! Diese Obdachlosen. #zuhören" mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert.

Freudenstadt. Los ging es mit einem Solidaritätsessen vor der Stadtkirche. Abteilungsleiter Wolfgang Günther begrüßte den Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, der eine kurze Andacht hielt. Bei einer Stadtführung brachte Michael Bartholomä den Gästen die Geschichte von Freudenstadt näher. Wolfgang Günther wies dabei auch auf die sozialen Stätten in Freudenstadt hin.

Gegenwartskunst zu den Themen Obdachlosigkeit, Armut und soziale Ausgrenzung präsentiert die Ausstellung "Kunst trotz(t) Armut" bis Dienstag, 29. Oktober, im Kongresszentrum. Kurator Andreas Pitz präsentierte die Wanderausstellung, die inzwischen in 40 Städten zu sehen war. Zwischenzeitlich wurden weit mehr als 100 Exponate von 36 Künstlern aus dem In- und Ausland gezeigt. Dabei näherten sich die Künstler in unterschiedlicher Art und Weise den Themenfeldern Armut, Obdachlosigkeit und soziale Ausgrenzung. "Armut und Kunst haben als Thema in Kunst und Kultur eine lange Tradition", sagte Pitz.

In dieser Ausstellung stünden die Kunstwerke von Obdachlosen gleichberechtigt neben den Arbeiten namhafter Künstler. Das schaffe Selbstvertrauen bei den Betroffenen und bewirke gesellschaftliche Anerkennung, betonte Pitz. Im Namen des Bundesfachverbands EBET und der Diakonie Deutschland lobte er alle Akteure, die diese Ausstellung möglich gemacht hatten. Namentlich dankte er Wolfgang Günter und seinen Helfern, die beim Transport und Aufbau mitgeholfen hatten.

Danach tauschte sich Pitz mit dem Maler, Bildhauer und Fotografen Harald Birck aus Berlin aus. Birck hatte mehrere Skulpturen von Obdachlosen geschaffen und erläuterte den Gästen, wie diese zustandegekommen waren. Wichtig sei es zunächst gewesen, Vertrauen bei den Porträtierten aufzubauen.

Zum Thema Obdachlosigkeit äußerte Birck eine klare Meinung: Es könne jeden treffen. Er kenne selbst Professoren, die in die Obdachlosigkeit abgerutscht seien. Viele Menschen in dieser Umgebung treffe man oft nur einmal. Da blieben oft nur zwei bis drei Stunden für eine Skulptur. Im Anschluss gab es noch eine Podiumsdiskussion. ■Pitz und Birck stehen am heutigen Mittwoch ab 12 und ab 15 Uhr bereit, um Kunstinteressierten und Besuchern die Ausstellung zu erläutern.