Beim "Frost"-Treffen der Freudenstädter "Runde der Ringgeister" können viele neue Spiele ­ausprobiert werden. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Zum 22. Mal findet ein Brett- und Rollenspieltreffen in der Freudenstädter Turn- und Festhalle statt

Sechs bis zehn Stunden in einer "Spielrunde" sitzen, in der es um das "schwarze Auge" oder Drachen geht – am kommenden Wochenende ist das in Freudenstadt wieder möglich.

Freudenstadt. Der Verein "Runde der Ringgeister" veranstaltet in der Turn- und Festhalle das Brett- und Rollenspieltreffen "Frost". Los geht es am Freitag, 19. Januar, um 18 Uhr; die Veranstaltung endet am Sonntag, 21. Januar, ebenfalls gegen 18 Uhr.

"Erfahrungsgemäß haben wir 100 bis 120 Gäste, dazu kommen 30 bis 40 Mitglieder unseres Vereins, deren Familienmitglieder und Freunde", berichtet Thomas Keller, Vorsitzender des Vereins. Die meisten Besucher würden aus Baden-Württemberg kommen, viele Gäste und Mitglieder aber auch aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Niedersachsen, Thüringen und der Schweiz anreisen. Viele Teilnehmer seien mit dem "Frost" gealtert, fügt Keller noch an: "Sie waren sehr jung, als wir mit den Spieletreffen angefangen haben, und sind nun in den Enddreißigern oder Endvierzigern. Es gibt aber durchaus auch viele Gäste in den Zwanzigern und noch jüngeren Nachwuchs. Ungefähr ein Drittel der Gäste sind Frauen."

Und wie muss man sich den Ablauf eines solchen Spieletreffens vorstellen? Nachdem die Gäste angekommen sind und sich eingerichtet haben, können sie sich am schwarzen Brett anschauen, was alles geboten wird, und sich in die gewünschten Spielrunden eintragen.

In familiärer und freundlicher Atmosphäre

Gespielt werden bekannte Fantasy-Rollenspiele wie "Dungeons & Dragons", aber zum Beispiel auch "Warhammer 40 000", ein Strategiespiel, bei dem mit Miniaturfiguren Gefechte zwischen Armeen nachgestellt werden, und andere Brett- und Gesellschaftsspiele. Ausruhen und Plaudern kann man zwischendurch in der "Taverne", und zwei Verkaufsstände laden zum Stöbern ein.

Das eine beliebteste Spiel gibt es bei den Treffen nicht, erklärt Keller. Rollenspieler liebten die Vielfalt und würden Treffen wie das "Frost" auch nutzen, um unbekannte Spiele auszuprobieren. Ein "Dauerbrenner" sei jedoch "Das Schwarze Auge", das auflagenstärkste deutsche Rollenspiel, von dem kürzlich die fünfte Regeledition erschien.

Die erste Auflage dieses Spiels bekam er 1985 von seinem Vater zu Weihnachten geschenkt, erinnert sich Keller. Er habe dann in der Familie und mit Freunden seiner älteren Geschwister anfangen zu spielen, nach einigen Jahren sei er jedoch der Letzte seiner Familie gewesen, der noch regelmäßig dabei war. "Ungefähr in der zehnten Klasse sind meine Freunde und ich dann auf unser erstes Rollenspieltreffen nach Tübingen gefahren – das ›Tür 2‹ – und waren schwer begeistert." Daraus sei dann letztlich der Wunsch entstanden, einen Verein zu gründen und selbst ein Rollenspieltreffen zu organisieren – "eben ein Treffen, auf das wir selbst immer gern gehen würden", so Keller, "wir sind immer Fans geblieben."

Als Verein wollen sie, die Mitglieder, den Gästen eine familiäre und freundliche Atmosphäre bieten. "Das scheint uns zu gelingen", meint Thomas Keller und zeigt sich auch ein wenig stolz auf die Entwicklung von "Frost": "Mittlerweile ist es eines der traditionsreichsten Spieletreffen in Baden-Württemberg."