Da die Auswahl an jüngeren Fachkräften abnimmt, steigt die Nachfrage nach älteren Mitarbeitern. Foto: Weigel Foto: Schwarzwälder-Bote

Betriebe schauen sich verstärkt nach älteren Mitarbeitern um / Erstmals Marke von 13 000 unterschritten

Region. Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim ist von Oktober auf November weiter zurückgegangen. Mitte November waren 12 941 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 329 oder 2,5 Prozent weniger als im Oktober und 242 oder 1,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit hat die Arbeitslosigkeit im Nordschwarzwald zum ersten Mal in diesem Jahr die 13 000er-Marke unterschritten. Die Arbeitslosenquote ging von 4,2 Prozent im Oktober auf jetzt 4,1 Prozent zurück und liegt damit um drei Zehntel über dem Landesdurchschnitt. Vor einem Jahr lag sie ebenfalls bei 4,1 Prozent.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging im November, für die Jahreszeit durchaus üblich, leicht zurück. 1045 Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim gemeldet, 167 oder 13,8 Prozent weniger als im Oktober und 118 oder 10,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

"Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat zuletzt zwar etwas nachgelassen, der hohe Bestand von mehr als 3200 gemeldeten Arbeitsstellen zeigt aber den Bedarf der Unternehmen an geeigneten Mitarbeitern. Die freien Stellen zeigen auch, dass es insbesondere in Bezug auf Qualifikation, Arbeitszeit und Arbeitsort immer schwieriger wird, Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zusammenzubringen", so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Jürgen Schwab, zur aktuellen Entwicklung.

Die Jugendarbeitslosigkeit, die im August ihren höchsten Stand in diesem Jahr erreicht hatte, ging in den vergangenen drei Monaten um mehr als ein Drittel zurück. Im November 2013 wurden in der Altersgruppe unter 25 Jahren noch 1182 Arbeitslose gezählt, 121 oder 9,3 Prozent weniger als im Oktober und 53 oder 4,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den Älteren (50 Jahre und älter) ging die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat um 65 oder 1,4 Prozent zurück. 4650 oder 35,9 Prozent aller Arbeitslosen hatte die kritische Altersgrenze des Arbeitsmarkts überschritten. Da die Auswahl an jüngeren Fachkräften abnimmt, schauen sich die Betriebe nun auch verstärkt nach älteren Mitarbeitern um.

Gleiches gilt für Schwerbehinderte. Die Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter ist gegenüber Oktober zwar um 17 oder 1,4 Prozent auf 1156 gesunken, im Vergleich zu November 2012 gab es aber eine Zunahme um 28 oder 2,5 Prozent.

Im Bereich der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) waren im November 5717 Männer und Frauen ohne Job, das sind 161 oder 2,7 Prozent weniger als im Vormonat aber 108 oder 1,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 1,8 Prozent. Im Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung (Hartz IV) gab es 7224 Arbeitslose, das ist ein Minus von 168 oder 2,3 Prozent gegenüber Oktober; im Vergleich zum November 2012 waren es 134 oder 1,9 Prozent mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 2,3 Prozent.

Insgesamt waren Mitte November 3216 zu besetzende Stellen gemeldet, 113 oder 3,6 Prozent mehr als im Oktober und 53 oder 1,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Unter den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 2,9 Prozent den besten Wert. Es folgen Calw (3,5 Prozent), Horb (3,6 Prozent), Freudenstadt (3,7 Prozent), Nagold (4,1 Prozent) und Bad Wildbad sowie Pforzheim mit jeweils 4,7 Prozent.

Im Kreis Freudenstadt ging die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent zurück. Im November 2012 lag sie ebenfalls bei 3,7 Prozent. Insgesamt waren 2444 Personen arbeitslos gemeldet, davon 1254 (51,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1190 (48,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im November wurden 254 Stellenangebote gemeldet. Das waren 68 oder 21,1 Prozent weniger als im Oktober und 56 oder 28,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit sind 847 offene Stellenangebote im Bestand, 77 oder zehn Prozent mehr als vor einem Jahr.