"Stolpersteine" im Pflaster zur Erinnerung an Verfolgte in der NS-Zeit wird es auch in Freudenstadt geben. Foto: Knippertz

"Stolperstein"-Projekt zur Erinnerung an NS-Opfer läuft an. Archiv macht eine Person ausfindig.

Freudenstadt - Der erste "Stolperstein" in Freudenstadt wird wohl zu Ehren von Alois Seger in der Forststraße verlegt. Dieser Landwirt wohnte Anfang der 1940er-Jahre in dieser Straße und wurde nach einem Sabotageakt ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht, wo er 1942 verstarb.

Auf Antrag der Bürgeraktion im Freudenstädter Gemeinderat soll das Projekt "Stolpersteine", mit dem Opfern der NS-Zeit gedacht wird, auch in Freudenstadt eingeführt werden. Dazu werden in Straßen, in denen Opfer gewohnt haben, Pflastersteine aus Messing mit deren Namen verlegt. Bislang konnte das Stadtarchiv nur Alois Seger ausfindig machen, der für diese Ehrung in Frage kommt.

Oberbürgermeister Julian Osswald und Stadtrat Herbert Igel (CDU) zeigten sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung aber überzeugt, dass es noch andere Personen aus der Stadt gibt, die für einen "Stolperstein" in Frage kommen. Deshalb sollen auch Recherchen über das Stadtarchiv hinaus erfolgen. Der Gemeinderat beschloss daher auf Vorschlag der Verwaltung, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich mit der Suche nach weiteren Personen befassen soll. Wie der OB betonte, sei es ein erklärtes Ziel des Initiators Gunter Demnig, dass das "Stolperstein"-Projekt als Bürgerinitiative aufgebaut werde. Somit könnten in der Arbeitsgruppe auch Lehrer und Schulklassen mitwirken, die das Thema beispielsweise im Unterricht behandeln.

Für die Bürgeraktion als Initiatorin lobte Stadträtin Bärbel Altendorf-Jehle den Vorschlag der Stadt. Die Bürgerbeteiligung sei ganz im Sinne des Erfinders. Auf eine Frage von Stadtrat Walter Trefz erläuterte OB Osswald, dass in der Arbeitsgruppe aus jeder Gemeinderatsfraktion ein Vertreter und zusätzlich interessierte Bürger mitwirken können.