Der Chor Lemotion spielte bei seinem Auftritt auch mit verschiedenen Farben. Foto: Waldorfschule Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Jazz-Chor Lemotion begeistert mit Bandbreite von Mendelssohn-Bartholdy bis Rammstein

In der neuen Reihe "Kulturpunkt" der Waldorfschule Freudenstadt begeisterte der baden-württembergische Jazz-Chor Lemotion im fast voll besetzten Forum der Schule. Der 25-köpfige Chor besteht größtenteils aus Chorleitern und Musikern.

Freudenstadt. Mit immer wieder anderen Aufstellungen und rhythmischen Bewegungen der Sänger wurde der Abend abwechslungsreich gestaltet. In anspruchsvollen Arrangements, oft von Oliver Gies von der Band Maybebop wurden den Zuhörern größtenteils bekannte Lieder auf peppige Weise vorgetragen.

Die meisten Stücke sang der Chor a capella, wobei verschiedene Chorstimmen die Begleitung übernahmen. Das Repertoire reichte von Mendelssohn-Bartholdy über Volkslieder bis hin zu Bonny M., Nirvana und Rammstein.

Mit grünen Accessoires

Auch farblich bildete der Chor ein abwechslungsreiches Bild, indem die Grundfarbe zwar grau war, aber fast jeder ein grünes Accessoire, sei es ein ganzes Oberteil oder auch nur ein Armreif, Gürtel oder Kette trug. Zusätzlich wurde die kleine Bühne auch mit farbigem Licht, das sich passend zu den Stücken änderte, durch Dennis Höhe belebt.

Mit großer Selbstverständlichkeit und Lockerheit sang der Chor alles ohne Noten und scheinbar mühelos. Die Schwierigkeiten, die dabei gemeistert wurden, fielen wahrscheinlich nur dem geübteren Publikum auf. So sangen sie beispielsweise "Die Gedanken sind frei" mehrstimmig im 5/4-Takt. Für den Zuhörer wirkte es nur ein wenig ungewohnt gedehnt, aber die Herausforderung dieser Taktart zeigt sich erst, wenn man es selbst einmal versucht hat.

Durch das Programm führte, auf unterhaltsame Weise Florian Reitz, der zu den verschiedenen Titeln kurze, manchmal amüsante Einführungen gab. Voller Engagement und Beweglichkeit leitete Joachim Brenn den Chor.

Vor dem Konzert und in der Pause konnte man sich an einem Büfett verköstigen. Ein akustischer und optischer Höhepunkt nach der Pause bildete das erste Stück "Viva la Vida" von der Gruppe Coldplay, das im völlig abgedunkelten Forum von der Galerie aus gesungen wurde. Hierbei standen die Sänger, jeweils mit einer Kerze in der Hand, oberhalb des Publikums im Kreis. Zunächst kam der Klang aus einer Richtung, dann setzten Stimmen auf der anderen Seite ein, bis man sich schließlich wie in einem Gesangsbad fühlte, das die Gäste ganz einhüllte und begeisterte.

Techno ohne Hilfsmittel

Das letzte Lied des Programms war ein Techno-Mix, der unter anderem "Alle meine Entchen" und "Fuchs du hast die Gans gestohlen" beinhaltete. Auch dabei wurde der Techno-Beat ganz ohne technische Hilfsmittel erzeugt. Das begeisterte Publikum belohnte Sänger am Schluss mit standing ovations, was durch das Ensemble mit einer weiteren Zugabe belohnt wurde. Mit dem altbekannten "Sandmännchen-Lied" wurde das Publikum dann endgültig verabschiedet. In der Waldorfschule finden in nächster Zeit weitere musikalische Abende statt. Am 28. April singt das niederländische Ensemble "Vocalitas" mit den Schülern der siebten Klasse, und am 5. Mai wird mit der Band Colludie Stone irischer Celtic Folk auf der Forumsbühne zu hören sein.