Autofahrer aufgepasst: Kröten haben's auf ihrem Weg zum Laichgewässer nicht leicht. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisstraße im Heimbachtal teilweise gesperrt / Freiwillige mit Warnwesten im Einsatz / Schutzzäune sollen helfen

Kreis Freudenstadt. Wenn die Temperaturen in der Nacht über fünf Grad steigen, beginnen die Amphibien zu ihren Laichplätzen zu wandern. Wenn es dazu noch regnet, setzen die Wanderungen umso stärker und schneller ein. Sie können bis Ende April andauern. Die früh laichenden Amphibien wie Grasfrosch, Erdkröte und Bergmolch verlassen ihre Winterquartiere als erste, um zur Fortpflanzung ihre Laichgewässer aufzusuchen.

 

Auch im Kreis Freudenstadt kreuzen die meisten der wichtigen Amphibien-Wanderstrecken vielbefahrene Straßen. Der größte Teil der Kröten, Frösche und Molche fände ohne Schutzmaßahmen den sicheren Tod. Wie die Naturschutzbehörde des Landratsamts mitteilt, kann bereits der Luftsog eines vorbeifahrenden Autos die Tiere gefährden und durch den Druckunterschied Blutgefäße und Organe zerreißen. Deshalb werden von den Straßenverkehrsbehörden des Landkreises wieder zahlreiche Warnschilder aufgestellt und einige wenige Geschwindigkeitsbeschränkungen angeordnet.

Ein Sonderfall ist in jedem Jahr das Heimbachtal. Die Kreisstraße zwischen Stern-eck und Leinstetten muss in einzelnen Nächten von etwa 18 bis 6 Uhr voll gesperrt werden, weil es anders nicht möglich wäre, die Amphibien zu schützen. Die Absperrungen werden laut Landratsamt nur in wenigen Nächten aufgestellt, wenn das Wetter eine Wanderung vermuten lässt. Es besteht eine ausgeschilderte Umleitung. Das Regierungspräsidium Karlsruhe wird die Amphibienwanderung an dieser Stelle überwachen. Ziel der Zählungen ist es, die Möglichkeiten von Amphibienleitsystemen für diese Strecke zu prüfen. An den anderen Amphibienwanderstrecken werden freiwillige Helfer und Straßenbauverwaltung die bekannten Krötenschutzzäune aufstellen. Die ehrenamtlichen Helfer, darunter auch einige Schülergruppen, sammeln die Tiere ein und tragen sie auf die andere Straßenseite. Autofahrer werden um besondere Rücksicht auf die mit einer Warnweste bekleideten Amphibienhelfer gebeten.

Alle Lurche zählen zu den besonders geschützten Tieren. Es ist ganzjährig verboten, diese Tiere zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Lebensräume zu zerstören.

Weitere Informationen: Naturschutzbehörde des Landkreises Freudenstadt, Telefon 07441/9 20 50 35