Die Teilnehmer der Fachkräfteallianz. Foto: Agentur für Arbeit Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Region soll für Fachkräfte interessant werden / Stärkung der dualen Ausbildung als Ziel / Interaktive Landkarte

Damit die Region Nordschwarzwald Fachkräfte halten oder gewinnen kann, gibt es eine Fachkräfteallianz. Diese hat in ihrer jüngsten Sitzung einen Wegweiser für die Region auf den Weg gebracht hat.

Region. Die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim und die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) hatten zum Treffen der regionalen Fachkräfteallianz eingeladen. Im Austausch mit Personalverantwortlichen der Region wurden konkrete Ansätze weiterentwickelt und der künftige Weg für die Allianz gesteckt.

Teilnehmer der Veranstaltung waren Vertreter von Unternehmen, Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und Jobcentern sowie die Wirtschaftsbeauftragten der Landkreise und Städte in der Region Nordschwarzwald.

Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Annette Hanfstein, wurden die Ergebnisse aus der vorherigen Sitzung, bei der die Teilnehmer in zwei Workshops verschiedene Lösungsansätze zu den Problemstellungen der Akzeptanz der dualen Ausbildung und zur Bewerbereignung ausgearbeitet hatten, vorgestellt. Diese Ausarbeitungen waren die Grundlage für den Wegweiser, der in einer Kooperation der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald und der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim erstellt wurde.

Das erklärte Ziel des Wegweisers ist die spezifische und strategische Betrachtung der Handlungsweisen zur Stärkung der Akzeptanz der dualen Ausbildung in der Region. Die vorab besprochenen Ansätze sollten demnach festgehalten und für alle Unternehmen der Region als Sammlung von Angeboten und Handlungshilfe dienen.

In einer lebhaften Diskussion über den Wegweiser kamen zahlreiche Hinweise aus den Reihen der Allianz. Lena Nimke, Projektleiterin der WFG, fasste den Austausch zusammen: "Der Wegweiser ist ein gutes Instrument, das die Intermediäre in ihrer Zusammenarbeit unterstützen kann. Weiterhin sollen Doppelstrukturen vermieden werden und es wird gewährleistet, dass jeder von der Arbeit der anderen erfährt."

Auch die Erstellung einer Landkarte mit sämtlichen existierenden Angeboten am Übergang von der Schule in den Beruf in der Region wurde in der Sitzung vorangetrieben und diskutiert. Weitere Punkte waren die Berufsberatung vor dem Erwerbsleben und die engere Verzahnung der Ausbildungsbotschafter von IHK und Handwerkskammer mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur.

Letztlich einigten sich die Sitzungsteilnehmer auf eine gemeinsame Verwirklichung des Wegweisers und der interaktiven Landkarte zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Netzwerkteilnehmer, denn "für die effektive Fortführung der Zusammenarbeit ist auch die Betrachtung der Aktivitäten anderer Fachkräfteallianzen wichtig", so Lars Schäfer, Projektleiter der WFG.

Fachkräfteallianz Pforzheim Nordschwarzwald: Aufgrund der demografischen Entwicklung wird sich in der Region Nordschwarzwald der bereits bestehende Fachkräftemangel weiter verschärfen. Gleichzeitig wird sich der interregionale Wettbewerb um Fachkräfte intensivieren. Daher will die Wirtschaftsregion Nordschwarzwald mit Hilfe der Unternehmen, wirtschaftsnahen Institutionen und Kommunen Rahmenbedingungen schaffen, die sie für Fachkräfte als Arbeitgeber oder als Arbeits- und Wohnort interessant macht. Ziel ist es, durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass den in der Region ansässigen Unternehmen dauerhaft Fachkräfte in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Dazu haben die Allianzpartner vereinbart, ihre Fachkräfteaktivitäten abzustimmen, um Kräfte und Wissen zu bündeln sowie die Transparenz des regionalen Arbeitsmarkts zu erhöhen. Weitere Handlungsfelder ergeben sich aus den Zielen die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten weiter voran zu treiben und die Beschäftigung von Frauen, Älteren, Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten und Menschen mit Migrationshintergrund zu steigern. Außerdem sollen Hochschulabsolventen stärker an den Standort gebunden werden.