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Exotik pur auf Freudenstädter Marktplatz. Zahlreiche Aussteller und ein buntes Programm.

Freudenstadt - Pulsierendes Leben, bunt und vielfältig, dazu Kunsthandwerk, Kulinarisches und mitreißende Musik – das war das zweitägige Afrika-Fest auf dem oberen Marktplatz.

Es war ein Fest der Begegnung für Menschen aller Nationen und Kulturen, ein Anziehungspunkt für viele Besucher aus Nah und Fern und eine multikulturelle und farbenfrohe Bereicherung des Stadtlebens, bei der die Weltoffenheit Freudenstadts zum Vorschein kam. Gastfreundschaft, Gemeinschaft, Lebensfreude und Interesse an Menschen, an anderen Lebensweisen, Religionen und Kulturen standen bei dem fröhlichen Fest im Vordergrund. Bereits zum 16. Mal hat die Kulturinitiative Freudenstadt das Fest veranstaltet.

Viele Besucher bummelten über den Afrika-Markt, bestaunten das vielseitige Kunsthandwerk der rund 60 Anbieter und ließen sich vom außergewöhnlichen Flair des Marktes, von Leichtigkeit und Lebensfreude beeindrucken.

Fahrrad aus Bambus

Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU), der am Samstagvormittag das Fest eröffnete, wies in seinem Grußwort auf die vielen ungelösten Probleme des Kontinents hin. Not, Elend, Hunger, Krieg und Unterdrückung seien Gründe, aus denen viele Menschen ihre Heimat mit der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen würden, sagte er.

Er dankte den Organisatoren auch im Namen der ebenfalls anwesenden Bundestagsabgeordneten Saskia Esken (SPD) für ihren Mut und ihr beherztes Engagement, das große Projekt auch in diesem Jahr wieder zu stemmen und mit Musik, Künstlern, Vorträgen, Filmen, Diskussionen und gar einer Modenschau auf den Nachbarkontinent aufmerksam zu machen.

Fuchtel zeigte auch ein in Ghana gefertigtes Fahrrad aus Bambusholz, mit dem er dann eine Runde auf dem Marktplatz drehte. Seitens der Stadt lud Bürgermeisterin Stephanie Hentschel dazu ein, das Fest mit all seinen Facetten zu genießen.

Kunst und Handwerkliches

Beim Bummel über den Markt konnten die Besucher authentische und handgemachte Kunst und Kultur bestaunen und kaufen. Dabei waren Schalen, Mörser und Löffel aus Olivenholz ebenso im Angebot wie äthiopischer Kaffee, Traumfänger aus dem Senegal, bunte Kleidungsstücke aus Ghana, Leder- und Felltaschen aus Marokko, Korbwaren aus Gambia und Chutneys und Soßen aus Kenia.

Auch aufwendige Flechtfrisuren, filigranen und farbenfrohen Schmuck, Trommeln, Rasseln, Körbe aus Seegras, Sandbilder, Mosaikarbeiten und Lichterketten aus Kokosnüssen boten die Händler an. Kunstvoll geschnitzte Schamanenmasken aus Ebenholz, Windspiele aus der Buddha-Nuss und Handschmeichler aus den Samen des afrikanischen Keja-Baums trugen zum besonderen Flair bei.

Extravagante Modenschau

Für temperamentvolle Reggaemusik sorgten David Presna und Band. Exotisch war auch das Angebot auf der "Essmeile", wo die Besucher Springbock in Palm-Oil-Soße oder Krokodil in Kokos-Safran-Soße probieren konnten. Bananenpfannkuchen und exotische Cocktails geb es ebenso wie Kaffee und Kuchen im Bewirtungsfestzelt des Freundeskreises Asyl, der Stadtkapelle und der Waldorffreunde. Extravagant zeigte sich die Modeschau des Kameruner Designers Djaowe Daikreo, die dessen Schwester Grace organisiert hatte. Männliche und weibliche Models führten die farbenfrohe und kreative Kollektion zu fetziger Musik vor viel Publikum vor.

Im Anschluss wurde das Bühnenprogramm mit weiteren Musikbeiträgen fortgesetzt. Am Samstagabend heizten die Tänzer und Musiker von "Diversité" den Festivalbesuchern mit Soul, Beat, Jazz und afrikanischen Rhythmen ein.

Nach einer Matinee am Sonntag mit dem Chor "Arts Revelation" standen die Musiker von Dolus Motombo und seiner Band auf der Bühne.