Bunt, fremdländisch und interessant war der diesjährige Afrikamarkt. Foto: Antje Bösl

Kontinent präsentiert sich zum 13. Mal mit Trommeln, Tanz und Musik auf dem Freudenstädter Marktplatz - teilweise bei Kälte und Regen.

Freudenstadt - Bereits zum 13. Mal präsentierte sich Afrika mit Trommelklängen, Tanz und Musik auf dem Freudenstädter Marktplatz. Doch Temperaturen wie auf dem schwarzen Kontinent herrschten beim Afrika-Fest nicht.

Bei Kälte und Regen wurde die Veranstaltung am Samstagnachmittag eröffnet. Thematischer und musikalischer Schwerpunkt des Afrika-Fests der Kulturinitiative Freudenstadt war Mali. Loredana Manodas von der Mali-Kinderhilfe Deutschland berichtete bei der Eröffnung über die Projekte im Süden des Landes. Der Verein unterstützt im kulturreichen Mali ein Tanz- und Schulprojekt für Straßenkinder in Bamako.

Die folgende traditionelle Tanzaufführung einiger Schüler zeigte den Zuschauern deutlich, dass sie den Rhythmus im Blut haben.

"Wir verstehen uns als niederschwellige Veranstaltung mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen und die Bürger für die Belange des Schwarzen Kontinents zu sensibilisieren", sagt Hans-Peter Maier, der Vorsitzende der Kulturinitiative. Sich und ihre Afrika-Projekte im Detail vorzustellen, diese Möglichkeit nutzten auf dem Fest auch weitere gemeinnützige Organisationen. Sie boten Informationen und Gespräche an.

Auch Karin von Kemenade, Mitglied der Kulturinitiative und stellvertretende Schulleiterin der Johannes-Gaiser-Realschule Baiersbronn, berichtete über ein Unterrichtsprojekt an ihrer Schule, mit dem kulturelle Verbundenheit gefördert und Vorurteile abgebaut werden sollen.

Herzstück des Afrika-Fests war der Markt auf dem Oberen Marktplatz, wobei der Fokus auf traditionellen Produkten des Schwarzen Kontinents lag.

Waren es am verregneten Samstag nur wenige Besucher, so schob sich am sonnigen Sonntag bis zum Ende am späten Nachmittag fast pausenlos ein Menschenstrom an den aufgebauten Ständen vorbei. Händler boten an den rund 60 Ständen aufwendige Holzschnitzereien, Wandteppiche, extravagante Schmuckstücke, bunt verzierte Taschen sowie Kleider und Kopfbedeckungen an.

Liebhaber exotischer Gewürze kamen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde heißer afrikanischen Rhythmen. Bongos und Trommeln wurden in allen Varianten und Größen angeboten. Auch die in der afrikanischen Kultur fest verankerten Rastazöpfe ließen sich wieder viele Kinder und Jugendliche geduldig einflechten. Aus Zivilisationsmüll wie Büchsen, Draht und Dosen hatten Straßenkinder von Madagaskar Modellautos gebastelt, deren Verkauf ihnen im Rahmen eines Projekts Einkommen verschafft. Großen Andrang gab es auch an den Verpflegungsständen, an denen es nicht die übliche Bratwurst mit Pommes, sondern verschiedene afrikanische Spezialitäten gab.

Trotz des schlechten Wetters am Samstag ging das Afrika-Fest mit nur leicht verändertem Konzept über die Bühne. Und auch die Organisatoren zogen ein positives Fazit der Veranstaltung, denn die Besucherzahl erreichte das Niveau der Vorjahre.