Freudenstadt - Die Kurstadt wird im Sommer um eine Attraktion reicher. Auf den ehemaligen Außentennisplätzen des TC Rot/Weiß Freudenstadt in der Nordstadt entsteht eine Adventure-Golfanlage.

Adventure-Golf (siehe Info) ist zwar eine Art Minigolf, aber dennoch etwas ganz anderes. Es wird als die spannendste und herausforderndste Art, Minigolf zu spielen, bezeichnet. Minigolf ist etwas in die Jahre gekommen und hat ein leicht angestaubtes Image.

Es gibt zwar noch rund 5000 Minigolfanlagen in Deutschland, doch der Trend ist rückläufig. Adventure-Golf wird oft als das neue Minigolf bezeichnet. In Deutschland gibt es bisher rund 120 Anlagen mit einem stark wachsendem Trend. Plätze findet man in der Umgebung bereits in Enzklösterle und Gutach.

Die Anlage in Freudenstadt realisiert die Firma Peters & Menninger aus Ammerbuch. Dahinter stehen der Diplom-Maschinenbauingenieur Georg Peters, der bei der Daimler AG gearbeitet hat und sich in der passiven Altersteilzeit befindet, und seine Frau Andrea Menninger, die noch als Übersetzerin tätig ist. Bei dem Vorhaben, ein Projekt zu realisieren, seien sie nach vielen Überlegungen auf das Thema Adventure-Golf gekommen, schildert Georg Peters auf Anfrage unserer Zeitung. Bei der Standortsuche habe man zunächst die Bereiche Tübingen, Stuttgart und Böblingen priorisiert, doch dann sei man wegen der touristischen Ausrichtung auf Freudenstadt gekommen, habe die Stadt besucht und für attraktiv befunden. Durch den Tourismus und das Einzugsgebiet biete Freudenstadt gute Voraussetzungen.

Rauf und runter auf 18 Bahnen

Nachdem das Ehepaar eine Präsentation des Projekts an die Stadt geschickt hatte, kam prompt eine Einladung von Tourismusdirektor Michael Krause. "Er hat gleich großes Interesse bekundet", erinnert sich Georg Peters. Mit den ehemaligen Tennisplätzen in der Nordstadt, die von Georg Peters vom Besitzer langfristig gepachtet wurden, konnte auch schnell ein geeignetes Gelände gefunden werden.

Georg Peters und Andrea Menninger wollen die Adventure-Golfanlage selbst führen. Seine Frau arbeitet noch bis Juni und wird sich dann ebenfalls dem Projekt in Freudenstadt widmen. Der persönliche Kontakt zu den Gästen sei wichtig. "Wir machen das mit Herzblut", versichert Peters.

Zunächst will die Familie die tägliche Fahrt von Ammerbuch nach Freudenstadt in Kauf nehmen. Möglicherweise wird auch ein Umzug in Betracht gezogen. Auf dem Adventure-Golfplatz in Freudenstadt mit rund 3500 Quadratmetern Fläche, soll es auf 18 Bahnen mal rauf und mal runter über den nachgebildeten Marktplatz, durch den Friedrichsturm und eine große Kuckucksuhr, entlang und über einen Bach oder beispielsweise auch auf eine kleine Insel im Teich und vorbei an Waldtieren gehen. Auch ein Biergarten mit Kaffee, Kuchen, Kaltgetränken und kleinen Speisen ist geplant. "Der Spielspaß soll für alle im Vordergrund stehen", sagt Georg Peters. Mitte Juli soll die Anlage eröffnet werden. Am 29. April wird der erste Spatenstich vorgenommen.

Adventure-Golf wird nicht auf statisch eingefassten Beton- oder Eternit-Bahnen wie Minigolf, sondern auf acht bis dreißig Meter langen Kunstrasen-Bahnen gespielt. Dadurch soll eher ein Golf- als ein Minigolf-Erlebnis vermittelt werden.

Info: Das ist Adventure-Golf

Beim Adventure-Golf gelten auch die gleichen Regeln wie beim normalen Golf. Ein Spieler beginnt und alle anderen Mitspieler spielen zunächst ihren ersten Ball. Dann folgen alle mit dem zweiten Schlag. Somit gibt es keine langen Wartezeiten. Neben den Herausforderungen des Geländes können zusätzliche Hindernisse wie Wasserläufe, Teiche, hohe Gräser und Felsen sowie Baumstämme und Brücken gestaltet werden. Bei einer Bahn können mehrere Wege zum Ziel führen – von leicht bis mittelschwer – so ist für jedes Alter und jede Spielstärke eine interessante und spannende Variante möglich. Der Rasen der Bahnen wird und soll beim Spielen betreten werden, dadurch kann das Adventure-Golf im Gegensatz zu Minigolf barrierefrei und behindertengerecht gestaltet werden.