Im Alter von 90 Jahren starb der frühere ärztliche Direktor des Kreiskrankenhauses Freudenstadt, Friedrich Funk. Foto: Privat

Ärztlicher Direktor im Krankenhaus. Bei Patientinnen wie bei Kollegen beliebt und geschätzt.

Freudenstadt - Mit seiner Fachkompetenz und seinem Engagement hat er Geburtshilfe und Gynäkologie am Kreiskrankenhaus Freudenstadt nachhaltig geprägt, fast zwei Jahrzehnte lang genoss er das Vertrauen seiner Patientinnen: Im Alter von 90 Jahren ist Friedrich Funk vor einigen Tagen friedlich eingeschlafen. Wegen der aktuellen Umstände fand die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt.

Friedrich Funk wurde am 3. Juli 1929 in Künzelsau geboren. Er wuchs mit seiner Schwester in einer christlichen Familie auf. Das Interesse an der Schöpfung, der Natur, den Menschen und Tieren weckten in ihm den Wunsch, eine medizinische Laufbahn einzuschlagen. Die Entstehung des menschlichen Lebens, das er als Wunder und Geschenk Gottes betrachtete, übte stets eine große Faszination auf ihn aus. Nach dem Abitur in Schwäbisch Hall absolvierte Funk zunächst ein Studium der Tiermedizin in Gießen, dem sich ein Studium der Humanmedizin in Wien, Zürich und München anschloss. In München lernte er seine spätere Ehefrau Ellen kennen und lieben. Das Paar heiratete 1961 und bekam in den Folgejahren drei Töchter.

Nach dem Abschluss ihres Medizinstudiums arbeiteten beide als Ärzte an verschiedenen Krankenhäusern in München, Stuttgart und Bad Cannstatt. Friedrich Funk übernahm im Anschluss an seine Facharztausbildung zur Gynäkologie und Geburtshilfe die Oberarztstelle am Kreiskrankenhaus Böblingen. 

Im Jahr 1976 wurde der renommierte Gynäkologe zum Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe des Freudenstädter Kreiskrankenhauses berufen. Schnell machte er sich mit seiner fachlichen Kompetenz und seiner sympathischen Ausstrahlung gegenüber Mitarbeitern und Patientinnen einen Namen. Als ärztlicher Direktor trug er zudem maßgeblich zur stetigen Entwicklung des Krankenhauses bei. Noch heute erinnern sich zahlreiche Patientinnen an seine stets zugewandte Art und einfühlsame Begleitung, auch bei schwierigen Diagnosen. Aber auch von seinen Kollegen am Krankenhaus Freudenstadt wurde er als verantwortungsbewusster, durchsetzungsfähiger und kompetenter Arzt geschätzt.

Auch in der Kirche und Politik aktiv

In den fast 20 Jahren seiner Tätigkeit am Krankenhaus Freudenstadt, in denen er fast 18 000 Kindern ins Leben verhalf, hielt er zahlreiche Vorträge und besuchte Kongresse im In- und Ausland. Seine Kompetenz brachte er auch als Vorstandsmitglied des Hartmannbundes ein.

Funk liebte außerdem die Musik. 1951 legte er die C-Prüfung für Kirchenmusiker ab. In seiner Freudenstädter Gemeinde engagierte er sich von 1977 bis 1989 als Kirchengemeinderat. Von 2004 bis 2009 gehörte er darüber hinaus als Mitglied der CDU-Fraktion dem Freudenstädter Gemeinderat an. 

Seine Passion für den Arztberuf lebte er auch im Ruhestand weiter und vertrat mit umfangreichem medizinischen Wissen regelmäßig die Fachkollegen. Weil es ihm stets ein Anliegen war, seine Erfahrung an junge Menschen weiterzugeben, unterrichtete er viele Jahre lang nebenberuflich in den Pflegeklassen des Oberlinhauses. 

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Friedrich Funk wegen zahlreicher Vorerkrankungen im Martin-Haug-Stift. Dort schätzte man ihn als liebevollen Mitbewohner, der seinen Mitmenschen bis zuletzt freundlich zugewandt begegnete. 

Friedrich Funk hinterlässt seine Ehefrau, drei Töchter mit Familien und vier Enkelkinder.