Der Winterdienst kostete die Stadt im Haushaltsjahr 2012 über 800 000 Euro. Foto: SB-Archiv

Mitarbeiter des Baubetriebsamts 16. 000 Stunden im Einsatz. Im Sommer wird Salzlager voll gefüllt.

Freudenstadt - Bei den Temperaturen der vergangenen Tage an den Winter zu denken, fällt nicht ganz leicht. Doch da mussten die Mitglieder des Ausschusses für Infrastruktur und Umwelt (AIU) des Gemeinderats durch, denn der Leiter des Baubetriebsamts, Claus Grieshaber, legte die Kosten für den Winterdienst 2012/2013 vor.

Das Winterjahr wird bei der Stadtverwaltung immer vom 1. Juli bis zum 30. Juni des Folgejahrs gerechnet. In diesem Zeitraum, so erläuterte Grieshaber, fielen Gesamtkosten von rund einer Million Euro an. Im Vergleich dazu war der Winter 2011/2012 mit 733 000 Euro richtig günstig. 2009/2010 kostete der Winterdienst allerdings fast 1,3 Millionen Euro. Die zehnjährige Statistik des Baubetriebsamts zeigt große Schwankungen. Heruntergerechnet auf den Haushalt 2012 fielen für den Winterdienst 827 088 Euro an. Für das laufende Jahr sind es bereits 655 231 Euro. Auch zu den Personalstunden hatte Claus Grieshaber eine Statistik parat. So mussten im vergangenen Winterjahr 16 388 Stunden für den Winterdienst geleistet werden. 2011/2012 waren es 12 218 und 2010/2011 15 654 Stunden. "Normal" seien 15 000 bis 16 000 Stunden, erläuterte Grieshaber.

Beim Salzverbrauch hat in den vergangenen zehn Jahren der Winter 2009/2010 den Vogel mit 1320 Tonnen abgeschossen. Seinerzeit habe Freudenstadt die höchsten Niederschlagsmengen in Deutschland gehabt, betonte Claus Grieshaber. Doch auch der vergangene Winter konnte sich mit 1160 Tonnen Salzverbrauch sehen lassen.

"Wenn wir in diesem Jahr einen frühen Wintereinbruch bekommen, könnten wir den Wert von 2010 wieder erreichen", so der Baubetriebsamtsleiter, doch daran mochte von den Stadträten jetzt noch keiner denken. Bürgermeister Gerhard Link nutzte die Gelegenheit, den Mitarbeitern des Baubetriebsamts für ihren Einsatz in dem langen Winter zu danken. Sie hätten alle Aufgaben gut gemeistert, lobte er. Gleich tat es ihm Stadtrat Friedrich Volpp (Freie Wählervereinigung). Nach dem Salzeinkauf fragte Stadtrat Kurt Breuer (Bürgeraktion). "Wir bunkern stets rechtzeitig Streusalz und haben derzeit die Halle voll", antwortete Claus Grieshaber.

Den Salzeintrag in die Umwelt und das Grundwasser sprach Stadtrat Walter Trefz (Bürgeraktion) kritisch an. Dessen sei man sich bewusst, gab Grieshaber zu. Die Streufahrzeuge seien jedoch alle mit modernster Technik ausgestattet, die die Dosierung so klein wie möglich halten könne. Dennoch gehe es eben an manchen Tagen im Winter nicht ohne Streusalz.