Lachen am Aktionstag gegen Hass, Intoleranz und Streit Aktionstag. Viele Menschen beteiligen sich.
Freudenstadt - Wer lacht, streitet nicht. Wer zusammen lacht, macht sich nicht gegenseitig fertig. Bei einer Aktion der Kreisvolkshochschule auf dem Freudenstädter Marktplatz lachten 55 Menschen am Weltlachtag mit. Anna Karina Cassinelli Vulcano ist Yogalehrerin und Dozentin bei der Volkshochschule. Sie organisierte zum zweiten Mal eine Aktion zum Weltlachtag auf dem Marktplatz in Freudenstadt. Obwohl das Wetter alles andere als zum Lachen war, trafen sich 55 Menschen bei Nieselregen mir Regenjacken und Schirmen, um den Weltlachtag zu feiern.
Lachen als Mittel gegen Hass, Intoleranz, Streit und Krieg. Das stand als Motto über der Veranstaltung. Die Menschen sollten sich am Marktplatz in die Augen schauen und zusammen drei Minuten grundlos lachen. "Ein offenes Lächeln wirkt sich positiv auf unsere Mitmenschen aus. Wir müssen uns nicht sprachlich verstehen, unsere Augen sprechen", sagt Anna Karina Cassinelli Vilcano. Mit einer positiven Einstellung, mit Freundschaft, Brüderlichkeit und Toleranz, werde man immer einen guten Weg finden. Probleme und Herausforderungen könnten gemeinsam gemeistert werden.
In über 100 Ländern trafen sich Menschen, um zusammen eine "Lachwelle" um die Welt zu bilden. Es war insgesamt der 19. Weltlachtag. Er wurde 1998 von dem indischen Arzt Madan Kataria, dem Gründer der weltweiten Lachyoga-Bewegung, ins Leben gerufen.
In Freudenstadt war es zwar ein grauer Sonntag und der obere Marktplatz war leer. Doch um 13.45 Uhr kamen immer mehr Menschen zum Neptunbrunnen und alle hatten ein Lächeln im Gesicht. "Es entstand gleich Sympathie, man wollte gemeinsam für den Frieden lachen. Freundschaft und Toleranz war gleich selbstverständlich", schildert Anna Karina Cassinelli Vulcano die Stimmung. "Wir gaben uns die Hände im Kreis. Es waren Kinder, Erwachsene und Senioren aus der Region wie auch aus anderen Landkreisen vertreten."
Etwa 18 in Deutschland lebende syrische Flüchtlinge waren ebenfalls dabei. Mit ein paar Aufwärmübungen begrüßten sich die Teilnehmer gegenseitig und eröffneten die Lachrunde. Ein großer Kreis wurde gebildet. Mit auf und ab schaukelnden Händen und den Mantra "Ho Ha" stimmte sich die Gruppe lustig ein. Danach fiel es nicht schwer, zu lachen. Beim Lachyoga wird ohne Grund gelacht. Es braucht keinen Witz und keine Comedy. Ab 14 Uhr wurde drei Minuten durchgelacht.
"Es war leicht, wir waren in Schwung und bereit, unsere innere Sonne im Nieselwetter in die Welt auszustrahlen. Es war schön und befreiend. So einfach kann Frieden sein", so Anna Karina Cassinelli Vulcano, die als Sozialbetreuerin auch 120 Flüchtlinge in Loßburg betreut.